Austausch deutlich vereinfacht

Die Berliner Möbelmarke MYCS bietet hochwertige Produkte zu fairen Preisen und mit kurzen Herstellungs- und Lieferzeiten. Dabei arbeitet der Onlinehändler mit mehreren Logistikdienstleistern zusammen. Die Anbindung eines neuen Logistikdienstleisters bedeutete stets eine aufwendige Integration, verknüpft mit einer wochenlangen Testphase. Seit September 2020 setzt MYCS deshalb auf die Logistikplattform des Startups Codept. Über nur eine IT-Schnittstelle erhält der Onlinehändler einen einfachen Zugang zu seinen Logistikdienstleistern.

Im exklusiven skandinavischen Design bestechen die Tische, Stühle, Regale und Schränke der Marke MYCS [‚miks] mit ihren klaren Linien und einem schlichten, minimalistischen Erscheinungsbild. Hochwertige Farben und unterschiedliche Echtholz-Furniere unterstreichen diese Wahrnehmung. Das Produktdesign übernehmen die Kunden selbst. Runde oder eckige Beine – oder lieber aus Edelstahl im Industrial Look? Dazu steht ihnen ein 3D-Online-Konfigurator zur Verfügung, mit dem sie über Größe, Material, Farbe und Ausstattung ihrer Möbel entscheiden können. Aufgrund der Modularität kann MYCS diese zu fairen Preisen und mit kurzen Herstellungs- und Lieferzeiten anbieten.

Dazu arbeitet der Onlinehändler mit mehreren Logistikdienstleistern zusammen. „Für jeden unserer Dienstleister gab es bisher eine eigene Integration. Jede Schnittstelle unterschied sich dabei stark von der anderen“, beschreibt Laura Schramm, Software Project Manager bei MYCS. Für ihr Team bedeutete das: Jede Schnittstelle musste im Detail verstanden werden, um sie bauen und pflegen zu können. Wenn Entwickler das Unternehmen verließen, drohte auch das Wissen um spezifische Schnittstellen das Unternehmen zu verlassen. Genau das war die Herausforderung. „Die Anbindung eines neuen Logistikdienstleisters bedeutete stets eine aufwendige Integration, verknüpft mit einer wochenlangen Testphase“, sagt Laura Schramm. Vor allem bei Logistikdienstleistern mit einer veralteten IT-Infrastruktur war MYCS immer wieder mit Problemen konfrontiert. Das band intern enorme Kapazitäten der Entwickler.

 Im Dashboard behalten die Nutzer unter anderem den Überblick über den Status und die Performance der Bestellungen.
Im Dashboard behalten die Nutzer unter anderem den Überblick über den Status und die Performance der Bestellungen.Bild: BEUMER Group GmbH & Co. KG

Eine Schnittstelle für alle „Wir mussten eine moderne, standardisierte und verlässliche Technologie finden, mit der wir unser Logistiknetzwerk neu organisieren können“, erläutert Schramm. Das heißt: MYCS wollte nur eine einzige Schnittstelle für alle Logistikdienstleister. Diese sollte ein schnelles Onboarding neuer Unternehmen ermöglichen und bei personellen Änderungen im Entwicklerteam leicht zu pflegen und flexibel in der Weiterentwicklung sein. Auch galt es, Fehler zu reduzieren – treten trotzdem welche auf, sollte ein Support verfügbar sein. „Wir schauten uns auf dem Markt um. Mit Codept gab es nur einen Dienstleister, der für uns in Frage kam. Die Leistungen und Funktionen haben wir nirgendwo anders gefunden“, sagt Schramm. Zu diesem Zeitpunkt arbeitete der Onlinehändler bereits mit vier Logistikdienstleistern zusammen.

Das Startup Codept vereinfacht mit seiner entwickelten Cloud-basierten Logistikplattform den Datenaustausch zwischen E-Commerce-Händlern, Fulfillment- und Letzte-Meile-Dienstleistern. Händler erhalten unter anderem über nur eine IT-Schnittstelle einen schnellen Zugang zu einer großen Bandbreite an über 40 spezialisierten, lokalen und europaweiten Versanddienstleistern. Über die standardisierte Codept-API übernimmt das Startup zudem die technische Anbindung der Dienstleister und beschleunigt die Integration von Logistikdienstleistern um bis zu 80 Prozent. Dies ermöglicht europaweit ein flexibles Fulfillment und eine optimierte letzte Meile.

Umsetzung: Integration der Codept API Im Mai 2020 setzten sich die Teams von MYCS und Codept zusammen. Gemeinsam erörterten sie, was eine Software leisten muss, damit sie die Anforderungen des Möbelhändlers erfüllen kann. Im August brachten die Projektpartner in einem Workshop Ideen sowie technische Möglichkeiten zusammen – und positionierten schließlich konkrete Maßnahmen. Die Arbeit konnte beginnen.

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