Barcode-Lesen unter erschwerten Bedingungen

Handscanner waren gestern: Wenn die Staplerfahrer bei der Flensburger Brauerei Lkw mit Fässern oder Bierkästen beladen, erfasst eine Cognex-Kamera am Hubgerüst das Etikett der Palette und scannt den Barcode ein. Das spart Zeit, erhöht die Sicherheit im kombinierten Stapler- und Lkw-Verkehr und bewährt sich in der Praxis bestens.
 Jeweils zwei Lesegeräte des Modells DataMan 360 sind am Hubgerüst der Linde-Stapler montiert und lesen zuverlässig die 1D-Barcodes auf den zu verladenden Paletten.
Jeweils zwei Lesegeräte des Modells DataMan 360 sind am Hubgerüst der Linde-Stapler montiert und lesen zuverlässig die 1D-Barcodes auf den zu verladenden Paletten.Bild: Cognex Germany Inc.

In der Getränkelogistik werden große Mengen mit hoher Geschwindigkeit umgeschlagen. Für die Flensburger Brauerei gilt das ganz besonders, weil das Unternehmen im eigentlich stagnierenden Markt Zuwachs erzielt und im Jahr 2018 einen Rekord von 628.000 Hektoliter erreicht hat. Das heißt: Pro Tag wurden 172.000l Getränke gebraut und abgefüllt, aufgeteilt auf 17 Sorten. Der Hauptanteil entfällt nach wie vor auf das legendäre Flensburger Pilsener mit dem markanten Bügelverschluss. Auch das alkoholfreie Getränkesegment wächst stark – so stark, dass der Bau eines neuen und größeren Logistikzentrums schon beschlossene Sache ist.

Eine neue Code-Lese-Lösung für die Palettenerfassung

Bis es so weit ist, optimieren die Logistik-Verantwortlichen den Waren- und Informationsfluss im bestehenden Gebäude und arbeiten dabei eng mit der Firma Jetschke zusammen. Jetschke ist Vertragshändler für Linde-Stapler im hohen Norden. Das über 270 Mitarbeiter starke Unternehmen liefert die Flotte der ebenso robusten wie leistungsstarken Flurförderzeuge, die das „Flens“ mit Mehrfachpalettengabeln auf die Lkw befördern und übernimmt auch deren Service. Darüber hinaus ist Jetschke für die Einbindung der mobilen Arbeitsmaschinen in den Informationsfluss, sprich in das Warenwirtschaftssystem der Flensburger Brauerei, verantwortlich.

Bislang waren die Staplerfahrer mit einem Handscanner ausgerüstet, mit dem sie die zu verladende Palette erfassten. Daraufhin wurde ihnen auf einem Terminal in der Staplerkabine angezeigt, welcher Lkw mit der jeweiligen Palette zu beladen ist, und das WWS verbuchte die Ware als „verladen“. So ist es in vielen Unternehmen üblich.

Aber die Experten von Jetschke zielten auf eine noch schnellere und komfortablere Lösung ab. Die Idee: Am Hubgerüst des Staplers wird ein Bildverarbeitungssystem montiert, das selbsttätig den EAN-Code der Palette erkennt. Der Fahrer muss nur per Tastendruck den Scan auslösen, kann sich ansonsten ganz aufs Fahren und Anheben der Palette konzentrieren und muss nicht mit dem Scanner hantieren. Das spart Zeit und erhöht auch die Sicherheit bei dem hohen Stapler- und Lkw-Aufkommen auf dem Gelände der Warenausgabe.

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