– Frau Würmser, „Abgesagt“ war das Wort der Jahre 2020, 21 und noch zu Beginn des Jahres 22. Das Test Camp Intralogistics hat zweimal stattgefunden. Wie etabliert man mitten im Lockdown eine Präsenzmesse mit fast 1000 Teilnehmern?
Anita Würmser: Das bin ich unzählige Male gefragt worden. Wir haben es einfach gemacht. Auf eine Formel gebracht, war es 200 Prozent Arbeit, 100 Prozent Mut, 0 Prozent Planungssicherheit. Die Behörden waren hart, aber hilfsbereit, die Auflagen gigantisch, ganz zu schweigen vom Risiko. Das Momentum war am Ende der Mut aller Beteiligten. Gäste, Aussteller, Tester, Team, Juroren – sie alle sind gekommen, um Innovationen auszuprobieren und das Business am Laufen zu halten. Und alle haben sich akkurat an die Regeln gehalten. Es war allerdings schon etwas unheimlich, als wir 2021 mitten im Lockdown mit 650 Menschen ganz allein im Hotel und auf dem Messegelände unterwegs waren.
– Wie war die Resonanz auf Ihre Messe?
Würmser: Die Resonanz war überraschend positiv. Teilweise wurden wir sogar angefeuert und die Berichterstattung in den Medien ist explodiert. 960 Medien in 79 Ländern haben über uns berichtet. Nur eine Privatperson wollte das Test Camp verbieten lassen, was uns aber sogar geholfen hat.
– Wieso das?
Würmser: Unser Corona- und unser Sicherheitskonzept wurde deshalb besonders genau geprüft und am Ende als vorbildlich eingestuft. Zugute kam uns dabei sicher auch, dass bei unserem Konzept der Zugang für Aussteller und Besucher sowieso limitiert ist. Das Test Camp ist schließlich keine Messe, sondern ein Testevent der Branche mit limitiertem Zugang. Deshalb: Don´t call it Messe.