Logistik der Zukunft – wie der Weg zur Logistik 4.0 gelingt

Lieferverzögerungen, Fachkräftemangel und hohe Kundenanforderungen bringen die Logistik an ihre Grenzen. Ineffiziente Workflows wie manuelle Bestandsaufnahme und umständliche Picking-Prozesse verstärken das Problem. Viele der Herausforderungen können bereits durch Zusammenarbeit von Mensch und Maschine gelöst werden.
Sehr vorteilhaft: Freie 
Hände beim Bestücken des Kommissionierwagens.
Sehr vorteilhaft: Freie Hände beim Bestücken des Kommissionierwagens.Bild: Nimmsta GmbH

Durch Globalisierung und die stetige Weiterentwicklung der Informationstechnologie gibt es immer wieder neue Anforderungen an Unternehmen. Als essenzieller Bestandteil der Unternehmen muss auch die Logistik umdenken, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die steigenden spezifischen Kundenanforderungen führen zu einer hohen Güter-/Warenvielfalt sowie zur Ausweitung der Logistikdienstleistungen. Ein breites Sortiment am Point of Sale ist in der logistischen Abfertigung oft mit der Forderung nach kleinen Liefermengen und kurzen Lieferzeiten verbunden. Daher ist es wichtig, dass Unternehmen ihre bestehenden Produktions- und Logistiksysteme anpassen, um kleine, individualisierte Losgrößen zu ermöglichen. Hierfür ist die Flexibilisierung der Logistikstrukturen und -konzepte notwendig. Die erfolgreiche Umsetzung liegt dabei in der Digitalisierung der Logistik. Doch besonders kleine und mittelständische Unternehmen kämpfen derzeit mit einem niedrigen Digitalisierungsgrad und damit, diesen auszubauen oder überhaupt voranzubringen. Gründe hierfür sind fehlendes internes Know-how, mangelnde Veränderungsbereitschaft der Belegschaft und die Angst vor hohen Investitionskosten. Auch fehlende Kompetenzen im Bereich Digitalisierung stellen ein großes Problem dar. Dabei sind die Vorteile einer digitalen Umstrukturierung eindeutig: Optimierte Prozesse und Kostenreduktion.

Mit dem Light Tag sehen Werker direkt, 
welches Fach sie ansteuern müssen.
Mit dem Light Tag sehen Werker direkt, welches Fach sie ansteuern müssen.Bild: Nimmsta GmbH

Mensch und Maschine als Team: Die Lösung für Logistikprobleme

Gerade in der Intralogistik sind Workflows häufig ineffizient gestaltet, denn noch immer müssen Bestände umständlich manuell im Blick behalten werden und auch die Auftragszusammenstellung erfolgt größtenteils händisch. Das Problem hierbei: Die Werker haben im Lager die Hände nie frei und brauchen für jeden Prozess unterschiedliche Devices. Sind die zu kommissionierenden Objekte dann auch noch schwer oder unhandlich, so wird der Picking Prozess noch umständlicher. Pistolenscanner müssen immer wieder abgelegt, Daten überprüft, die Ware transportiert werden und schließlich muss der Scanner wieder aufgenommen werden. Das verhindert reibungslose Abläufe und führt zu Fehlern bei der Kommissionierung und inkonsistenten Daten. Die Folge: Hohe Integrations- und Betriebskosten. Die fehlende Transparenz über den aktuellen Bestand der Waren führt zu Unterbrechungen der Supply Chain. Durch die mangelhafte Organisation der Ware kommt es zu Fehlern und Verzögerungen bei der Suche nach einem bestimmten Produkt, das erschwert das Einhalten von Lieferzeiten. Dabei können diese Probleme bereits jetzt durch die Vernetzung von Mensch und Maschine in Form einer smarten Lösung beseitigt werden. Eine dieser Lösungen ist eine Industrial Smart Watch. Sie vereint Wearable, Industrie-Scanner sowie E-Paper Touch Display und digitalisiert in Verbindung mit einer smarten Software sämtliche intralogistische Prozesse.

Die gleichen Scanner können 
nach Bedarf mit unterschiedlichen Workflows bespielt werden.
Die gleichen Scanner können nach Bedarf mit unterschiedlichen Workflows bespielt werden.Bild: Nimmsta GmbH

Maximale Effizienz durch digitale Lösungen

Für maximale Effizienz intralogistischer Prozesse müssen Unternehmen eine ganzheitliche digitale Lösung einsetzen. Eine Industrial Smart Watch in Kombination mit einer smarten Software bietet genau das – eine 2-Wege-Kommunikation ermöglicht es, sämtliche Arbeitsabläufe und Informationen direkt von der Watch abzulesen und zu korrigieren. Auf dem Display werden Informationen zum nächsten Auftrag, wie zum Beispiel Artikelstandort, Anzahl oder Liefertermin, angezeigt. Eingaben können über das Touch Display durchgeführt werden, die gescannten Informationen werden anschließend direkt an das Warehouse Management System gesendet – das spart wertvolle Zeit und beugt das Problem falsch kommissionierter Ware vor. Falsch eingetragene Warenbestände können direkt über das Display der Watch korrigiert werden – inkonsistente Lagerbestände werden so beseitigt. Ein weiterer Vorteil: Alle Prozesse werden zu Freehand Workflows, denn eine Industrial Smart Watch befindet sich auf dem Handrücken. So muss kein Scanner mehr aktiv vom Werker gegriffen werden und die Hände sind immer frei. Wird das Wearable in Verbindung mit sogenannten Light Tags von Nimmsta verwendet, ist auch das Problem mangelhaft sortierter Ware gelöst. Die Light Tags leuchten immer dann am Lagerplatz der Objekte auf, wenn der Werker ein bestimmtes Objekt ansteuern soll. Das macht langes Suchen unnötig und Prozesse noch schneller. Die dadurch eingesparten Sekunden summieren sich maximal auf und so wird eine Effizienzsteigerung von bis zu 80 Prozent erzielt.

Digitalisierung als Lösung für den Fachkräftemangel

Seit Jahren kämpft auch die Logistik mit knappem Personal – ein Zurückgreifen auf fachfremdes Personal ist daher unabdingbar. Das funktioniert jedoch nur, wenn jeder durch ein möglichst einfaches und schnelles Onboarding zur Fachkraft werden kann. Stand heute ist das bei vielen Unternehmen noch nicht der Fall: Viele Listen, mehrere Devices und komplizierte Prozesse stehen einem schnellen Einarbeiten entgegen. Damit sich das Onboarden möglichst effizient gestaltet, muss eine einfache, verständliche Lösung greifen. Auch hier kann eine Industrial Smart Watch helfen: Die intuitive Benutzeroberfläche ermöglicht einen einfachen Zugang zu relevanten Informationen und zeigt dem Werker per Display den kompletten Workflow. Mitarbeiter werden interaktiv durch den Arbeitsprozess geführt, das Onboarding übernimmt dann quasi das Gerät. So wird das Einarbeiten fachfremder Mitarbeitende effizient und maximal einfach. Vorgänge mit mehreren Arbeitsschritten wie Inventuren werden außerdem auf einen Werker beschränkt, da die Industrial Smart Watch alle Informationen direkt ans WMS sendet. Warenflüsse werden so optimiert und Kapazitäten an anderer Stelle geschaffen.

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