In der Logistik erfüllt die Beleuchtung mehrere wichtige Funktionen, unter anderem gewährleistet sie Sicherheit sowie eine gesunde und angenehme Arbeitsumgebung. Entsprechend hoch sind die Anforderungen, die an die Lagerbeleuchtung gestellt werden: Energieeffizient und leistungsstark muss sie sein, zugleich aber auch robust und langlebig. Andererseits steckt die Lichtinfrastruktur voller Chancen – nicht nur im Hinblick auf die Energieeffizienz, sondern auch die Digitalisierung von Prozessen. Durch die Integration von IoT-Elementen in die bestehende Lichtinfrastruktur lassen sich immense Potenziale heben.
Auch wenn die Automatisierung in der Logistik immer weiter voranschreitet, sind längst nicht alle Lager vollautomatisiert. Ausreichend starke und sinnvoll platzierte Lichtquellen sind daher ein Muss, damit sich die Mitarbeitenden in den schmalen Gängen zwischen den Regalen zuverlässig zurechtfinden, konzentriert arbeiten können – und sich wohlfühlen. In einigen Lagerhallen herrscht kein natürliches Tageslicht und es wird im Mehrschichtbetrieb rund um die Uhr gearbeitet. Es muss hier also eine unterbrechungsfreie Beleuchtung sichergestellt werden, die das Arbeitsklima fördert. Im 24-Stunden-Betrieb kann die Beleuchtung entweder die Betriebskosten in die Höhe treiben oder aber zu einer wichtigen Stellschraube für mehr Energieeffizienz und Prozessoptimierung werden. Um dies zu schaffen, sollte das eingesetzte Beleuchtungskonzept mehrere Kriterien erfüllen.
Langlebig unter schwierigen Bedingungen
In Lagerhallen sind die Leuchten oft in großer Höhe montiert und damit nur schwer zu erreichen. Das bedeutet zum einen, dass sie über eine ausreichend hohe Beleuchtungsstärke verfügen müssen, um eine sichere und gesunde Arbeitsumgebung zu gewährleisten. Schließlich muss das Licht Regalbeschriftungen und Lieferdokumente auch aus großer Entfernung zuverlässig beleuchten. Maßgeblich ist hierbei etwa die Europäische Norm DIN EN12464-1 zur Beleuchtung von Arbeitsstätten.
Zum anderen erschwert die besondere Montagesituation den Zugang zur Lagerbeleuchtung. Entsprechend sind Wartung und Austausch von defekten Leuchtmitteln, Vorschaltgeräten oder kompletten Leuchten mit hohen Kosten und großem Zeit- und Personalaufwand verbunden; außerdem müssen hierfür zum Teil Arbeitsprozesse unterbrochen werden. Auch eine regelmäßige Reinigung der Leuchten gestaltet sich aufgrund der Montagesituation schwierig. Dabei können Staub und Schmutz auf der Oberfläche den Lichtstrom der Leuchten verringern und ihre Lebensdauer verkürzen, da sie dafür sorgen, dass sich aufgeheizte Luft in der Leuchte staut.
Diese beiden Umstände können die Lebensdauer von Leuchten insbesondere in der Logistik schmälern. Dabei ist die Langlebigkeit von Leuchten ein bedeutender Sicherheitsaspekt. In Deutschland und Österreich schreiben Normen beispielsweise eine bestimmte unterbrechungsfreie Betriebsdauer vor, die regelmäßig überprüft werden muss. Dadurch soll sichergestellt werden, dass die Notleuchten Mitarbeitenden jederzeit Orientierung geben können, wenn diese im Notfall rasch die Lagerhalle verlassen müssen.
All diese besonderen Anforderungen in der Logistik adressiert der Lichtspezialist Zumtobel mit einem Portfolio an wartungsarmen, besonders langlebigen LED-Leuchten. Selbst nach 50.000 Betriebsstunden erzeugen die LEDs noch einen Lichtstrom von bis zu 90 Prozent des Anfangswerts. Bei den Craft II-Hallenleuchten nutzt Zumtobel gleich zwei Grundsätze der Physik, um die Leuchte zu kühlen und zu reinigen: den Venturi- und den Coand?-Effekt. Die Leuchten sind teilweise offen konstruiert, sodass Luft an den optischen Einheiten vorbeiströmen kann. Auf ihrem Weg nach oben bläst die warme Luft Staub aus der Leuchte, während schwerere Schmutzpartikel direkt herunterfallen. Auf den abgeschrägten Oberflächen der Leuchten setzt sich außerdem von vornherein weniger Staub ab.
Energiesparen im großen Stil
Die lange Betriebszeit und die großen Dimensionen treiben den Energiehunger der Beleuchtung in der Logistik in die Höhe. Vor dem Hintergrund steigender Energiepreise und des zunehmenden Anspruchs an die Nachhaltigkeit ist die Wahl von effizienten Leuchtmitteln daher nicht nur eine Frage des Gewissens, sondern auch des Geldbeutels. Insbesondere in der Logistik können LEDs ihre Stärken als langlebiges Leuchtmittel ausleben. Gepaart mit einem intelligenten Lichtmanagement entsteht so eine nachhaltige und zukunftsfähige Beleuchtungslösung. Mithilfe einer modernen elektronischen Lichtsteuerung inklusive Dimmer-Funktion lässt sich der Stromverbrauch spürbar reduzieren.
Unter intelligentem Lichtmanagement versteht Zumtobel eine Steuerung, die sich am Tageslicht und an der Präsenz von Mitarbeitenden orientiert. Bereiche mit ausreichend Tageslicht werden nur punktuell von Kunstlicht flankiert. Durch die zunehmende Automatisierung herrscht zudem nicht in allen Bereichen ein gleich hohes Mitarbeiteraufkommen. In „ungenutzten“ Zonen kann ein intelligentes Lichtmanagementsystem die Beleuchtung entsprechend dimmen beziehungsweise bedarfsgerecht hochfahren, um den Stromverbrauch zusätzlich zu senken. Bei dieser Korridorfunktion registrieren Bewegungssensoren, wann ein Mitarbeiter eine überwachte Zone betritt oder befährt und versetzt die Leuchtengruppe in seiner Nähe in den vollen Betriebsmodus. Durch Leuchtmittelverbote lohnt sich in den meisten Fällen ein Austausch. Die Einsparpotenziale bei der Modernisierung von Leuchtstoffröhren auf moderne LED-Techniksind sind riesig – oft ist eine Verbrauchsreduzierung um bis zu 70 Prozent möglich. Ohne neue Datenkabel verlegen zu müssen, kann beispielsweise über bmLINK von Zumtobel eine Leuchte problemlos per Funk an ein DALI-Systeme wie zum Beispiel LITECOM angeschlossen werden. bmLINK überbrückt den Weg zwischen einem klassischen DALI-Steuergerät und Leuchten oder automatisiert eine Gruppe von Leuchten im lokalen Modus. Dabei kommt modernste Technologie wie Bluetooth-Mesh zum Einsatz, die Signale automatisch an benachbarte Geräte weiterleitet und dadurch sowohl Reichweite als auch Ausfallsicherheit der drahtlosen Kommunikation deutlich erhöht.
Das richtige Licht für Höchstleistungen
Intelligentes Lichtmanagement bietet zahlreiche Möglichkeiten, die Beleuchtung an den Bedürfnissen der Mitarbeitenden auszurichten und dadurch sowohl die Arbeitsqualität als auch das Wohlbefinden zu steigern. Im Grunde genommen beginnt eine mitarbeiterorientierte Beleuchtung jedoch wesentlich früher – bereits bei der Wahl der Beleuchtungselemente.
Beim Be- und Entladen hoher Regale kommt es vor, dass Staplerfahrende direkt in Richtung der Beleuchtung blicken müssen. Zu hohe Lichtdichten bergen daher eine Störgefahr, weil sie blenden und die Regale schwerer erkennbar machen können. Die von Zumtobel entwickelte „controlled glare Optik“, die in den Craft II Leuchten zum Einsatz kommt, reduziert die Blendung sehr effektiv auf ein Minimum. Speziell für Logistikanwendungen mit hohen Raumhöhen hat Zumtobel außerdem eine elliptische Lichtverteilung entwickelt. Damit werden Regalflächen gleichmäßig erhellt; trotz eines weiten Abstands zwischen den einzelnen Lichtpunkten werden die Verkehrsflächen effektiv ausgeleuchtet. Auch passende Optiken bringen das Licht gezielt an den Ort der Sehaufgabe. So leuchten beispielsweise Leuchten mit engstrahlender Optik die vertikalen Regalflächen eines Hochregals gleichmäßig aus, im Gegenzug werden die Beleuchtungsstärken auf den Wegen reduziert.
Licht als Informationsträger
Ein intelligentes Beleuchtungssystem kann allerdings nicht nur vorhandene Informationen – beispielsweise aus Positionssensoren – für bestmögliche Lichtergebnisse verarbeiten, sondern hilft auch dabei, neue Informationen zu gewinnen. Ausgestattet mit Beacon-Technologie und flankiert mit Cloud-Lösungen, verwandelt sich die Lichtinfrastruktur in ein IoT-Netzwerk. Dazu nutzt Zumtobel die bereits vorhandenen Strom- und Datenleitungen in einer Lagerhalle, um moderne Lokalisierungstechniken wie Bluetooth, RFID oder Mesh zu integrieren.
Diese Lichtinfrastruktur bietet das Grundgerüst für die Digital Services von Zumtobel. Dadurch bekommen Logistikunternehmen wertvolle Positionsdaten, die einen tiefen Einblick in die Prozesse und die damit verbundenen Optimierungspotenziale gewähren. Die erfassten Echtzeit-Positionsdaten werden zur weiteren Verarbeitung und Analyse an die Kundensysteme übergeben. Auf Wunsch lassen sich zudem Umgebungsdaten wie Temperatur oder Luftfeuchtigkeit verknüpfen, um Logistikprozesse noch exakter zu überwachen. Dabei sollte sowohl beim Neubau als auch der Modernisierung bestehender Logistikflächen das Motto „heute schon an morgen Denken“ gelten. Oft wissen Anwender noch nicht, welche digitalen Services sie später nutzen oder anbieten möchten. Wird etwa Beacon-Technologie direkt bei der Installation in die Lichtinfrastruktur integriert, ist die Basis für die Digitalisierung der Logistik geschaffen, die später problemlos direkt genutzt werden kann. Eine moderne Beleuchtungsinfrastruktur bietet so die Flexibilität, heute noch unbekannte Services zu integrieren und damit Logistikprozesse zu verbessern sowie Kosten und Zeit zu sparen.