Langlebigkeit und Flexibilität hochdynamischer Logistikzentren

Thomas Kerkenhoff verantwortete viele Jahre die Logistik der Edeka Rhein-Ruhr Stiftung, in deren Netzwerk unter anderem die beiden hochautomatisierten Verteilzentren in Hamm und Oberhausen integriert sind: "Um eine Anlage dauerhaft wirtschaftlich erfolgreich zu betreiben, musst du sowohl bei deinem Logistik-Partner als auch vor Ort eine verdammt gute Mannschaft haben, die permanent an der Weiterentwicklung der Mechanik-Komponenten und der Software arbeitet. Das funktioniert aber nur, wenn du auch einen Partner hast, der in der Branche weltweit bereits eine große Anzahl von Systemen installiert hat und somit über umfangreiche Erfahrung, Expertisen und Referenzen verfügt." Kerkenhoff weiß, wovon und über wen er spricht - er ist seit mehr als 15 Jahren Witron-Kunde.
 Die Witron-OPM-Technologie: Hochverfügbar, langlebig, flexibel, ergonomisch.
Die Witron-OPM-Technologie: Hochverfügbar, langlebig, flexibel, ergonomisch.Bild: Witron Logistik + Informatik GmbH

„Wenn ich investiere, dann muss das System mein Geschäftsmodell auch noch in 25 Jahren abbilden können – sich parallel dazu aber auch an neue Rahmenbedingungen und Geschäftsprozesse anpassen lassen. Das erwarte ich als Kunde.“ Witron Geschäftsführer Helmut Prieschenk stimmt dem zu: „Langlebigkeit bedeutet wesentlich mehr, als dass die Anlagen nach vielen Jahren noch funktionieren. Langlebigkeit bedeutet, dass unsere Kunden selbst nach 25 Jahren Laufzeit noch betriebswirtschaftliche Vorteile für sich generieren.“ In der Vergangenheit hätten viele Anbieter am Markt mit dem Buzzword Modularität geworben. „Wer sich immer nur über Modularität retten will, der geht nur kleine Schritte“, meint der Oberpfälzer. „Es zeichnet sich ab, dass die Verantwortlichen immer mehr in Perspektiven denken und nicht mehr nur in Quartalszahlen.“ Kerkenhoff dachte noch nie so kurzfristig. Er setzt auf innovative Technologien in seinen von Witron geplanten und realisierten Logistikzentren. „Wir müssen in vorausschauende Systeme investieren, setzen auf proaktive Wartung und Service. Künstliche Intelligenz ist das Stichwort. Auch der Forecast muss sich an die neue Post-Covid-19-Welten anpassen, die IT-Systeme von Edeka und Witron über offene Schnittstellen sich noch intensiver vernetzen. Gründonnerstag war vor Ostern immer unser Spitzentag. Dieses Jahr war es der Samstag. Die Systeme im Lager müssen sich dem anpassen.“ Das Logistikzentrum müsse atmen, sagen sie bei Witron.

Aus der Sicht des Endkunden

Prieschenk kennt die Anforderungen von Kerkenhoff und anderer Logistik-Manager weltweit. „Unsere Systeme wachsen mit dem Kunden mit. Die Herausforderung in einem Projekt besteht darin, dass wir am Anfang der Projekt-Planung Zahlen bekommen, die sich während der Realisierungsphase schon wieder verändern können. Und aufgrund der Pandemie wurden die Karten oftmals nochmal neu gemischt.“ So mussten beispielsweise für Kunden in UK und Skandinavien in Logistikzentren, die ursprünglich für eine reine Filial-Belieferung konzipiert wurden, innerhalb kürzester Zeit schlagkräftige E-Commerce-Prozesse integriert werden. Die Artikelanzahl verändert sich, das Volumen variiert, die Orderlines passen sich an, zusätzliche Vertriebswege kommen dazu. „Wir haben immer das Ziel vor Augen, sehen die Logistik aus Sicht des Endkunden in der Filiale oder an der Haustüre, analysieren Entwicklungen“, erklärt Prieschenk, der den Vorteil hat, dass Witron mit seinen Lösungen weltweit Märkte versorgt und Entwicklungen auf anderen Kontinenten schneller als andere wahrnimmt.

Ein weiterer entscheidender Grund ist auch, dass Witron aktuell mit 57 OnSite-Teams in 13 Ländern direkt vor Ort für die permanent hohe Verfügbarkeit der Anlagen selbst verantwortlich ist, ja sogar Monitoring- und Control-Room-Aufgaben übernimmt. Die OnSite-Teams sind eine unverzichtbare Schnittstelle zum Kunden, des Weiteren untereinander eng miteinander vernetzt „Daher können wir auf viele Fragen Antworten liefern.“ Dem Kunden sei es letztendlich egal, ob die Lösung in der Mechanik, auf Steuerungsebene oder in der IT liege. „Wir müssen uns schon in der Planungsphase fragen: Wie muss der Materialfluss gedacht sein, dass wir später einen neuen Förderer einsetzen können oder zusätzliche COM-Maschinen? Oder wie muss die IT-Landschaft aussehen, um neue Mechanik-Komponenten einzubinden, an Abverkaufszahlen der Filialen zu kommen oder effizient externe Tourenplanungs-Systeme zu integrieren.“

Besichtigungstouren weltweit

Stichwort Technologie: Viele spätere Witron Kunden besichtigen vor den ersten Gesprächen mit den Logistikplanern in Parkstein bestehende Anlagen auf der ganzen Welt. Australier reisen nach Spanien, Amerikaner nach Skandinavien und Schweizer nach Frankreich. Viele Reisen bekommen Helmut Prieschenk und sein Team zunächst einmal gar nicht mit. Erst im Nachhinein erfahren sie von den Besichtigungen. „Die Retail-Welt ist klein – man kennt sich untereinander. Spannend ist, die Interessenten schauen sich nicht zwingend die neuesten Logistikzentren an. Dass wir die Technologie und Funktionalitäten des OPM immer weiter optimieren können, das glauben sie uns. Aber sie wollen vor Ort sehen, wie eine OPM-Anlage nach 20 Jahren aussieht“, berichtet Prieschenk.

Einer dieser Kunden, der im Fokus von neuen, potenziellen Witron-Kunden steht, da er schon sehr lange mit der Witron-Technologie arbeitet, ist der führenden spanische Lebensmitteleinzelhändler Mercadona. „Seit mehr als 16 Jahren verbindet uns mit Witron eine vertrauensvolle und erfolgreiche Partnerschaft, die weit über ein übliches Kunden-Dienstleister-Verhältnis hinaus geht“, erklärt Rosa Aguado, Generaldirektorin Logistik bei Mercadona. An den Standorten Madrid, Valencia, León, Barcelona, Alva und Granada wurden von Witron bis dato 13 hochautomatisierte Projekte geplant und realisiert. Technologisches Herzstück ist die Witron-OPM-Lösung, welche bei Mercadona sowohl im Trocken-, Frische- als auch im Tiefkühlsortiment zum Einsatz kommt.

„Mit 185 installierten COM-Maschinen sind wir weltweit einer der größten Witron-Kunden, der mit der OPM-Lösung arbeitet. In all dieser Zeit haben die COM-Maschinen die körperliche Überlastung unserer Mitarbeiter vermieden und mehr als zwei Milliarden Handelseinheiten im Trocken-, Frische- und Tiefkühlsortiment kommissioniert“, so die Managerin. „Neben Ergonomie und Wirtschaftlichkeit waren uns zwei weitere Faktoren besonders wichtig: Flexibilität und Langlebigkeit. Denn bei Mercadona ist der Wandel eine Konstante. Unser erklärtes Ziel ist, dass unsere Mitarbeiter ihre gesamte berufliche Laufbahn im Unternehmen verbringen und sich permanent weiterentwickeln. Und ebenso erwarten wir auch von unseren Logistik-Anlagen, dass diese sich an permanent verändernden Marktanforderungen anpassen. Die Flexibilität der OPM-Technologie nutzen wir seit 16 Jahren erfolgreich“, erklärt Rosa Aguado. „Die Zuverlässigkeit der Lösung zeigt sich unter anderem in Madrid, wo unser erstes OPM-System seit 2006 fast rund um die Uhr läuft. Tag für Tag werden die Aufträge für unsere Filialen fehlerfrei kommissioniert – mit maximaler Servicequalität und exakt angepasst an die Bedürfnisse unserer Märkte.

Einzigartige Lösung

Auch Thomas Kerkenhoff hatte schon viel Besuch. „Wir vertrauen auf die Langlebigkeit der Systeme, auf die Expertise der Menschen, die Referenzen und beobachten genau, wie sich unsere Partner unternehmerisch weiterentwickeln.“ Die Menschen machen für ihn – wie für Prieschenk auch – oft den Unterschied. „Ich hatte das Glück, Walter Winkler persönlich kennenzulernen. Was der über die Jahre gemeinsam mit seiner Frau und seinen Mitarbeitern auf die Beine gestellt hat, das hat mir imponiert. Da ziehe ich jeden Tag den Hut vor.“ Kerkenhoff hätte im Lager Oberhausen kein weiteres Witron-Projekt gestartet, wenn es mit den Menschen nicht gepasst hätte. „Nicht nur in der Service-Hotline, sondern auch bei der konstruktiven Lösungsfindung mit den Top-Entscheidern – wenn es im Projekt mal knirscht.“

„Witron-Mitarbeitende müssen den Kunden zukünftig noch besser verstehen als es jetzt schon der Fall ist, sein Geschäft immer detaillierter kennenlernen, eng in den Prozessen drin sein, diese analysieren und anschließend die richtigen Handlungs-Empfehlungen geben“, meint Prieschenk. „Wenn der Retailer seine Anlage in drei Schichten fährt, dann kann es sein, dass wir ihm eine Optimierung anbieten können. Das gleiche gilt für Logistik-Gespräche mit den Zulieferern unserer Kunden oder bei Cut-Off-Zeiten mit dem Versand.“ Prieschenk und seine Mannschaft wollen in Zukunft den Kunden Optimierungskits anbieten. „Wir haben die Daten und können über digitale Zwillinge der Lager Optimierungen durchspielen, neue Ideen entwickeln und diese als Services dem Retailer zur Verfügung stellen.“ Klingt nach Witron Consulting? „Wir müssen immer mehr darauf achten, wie sich das Netzwerk, in dem das Logistikzentrum ein wichtiger Punkt ist, verhält. Ganzheitlich End-to-End denken. Silos in der Supply Chain auflösen. Veränderungen müssen wir früher als andere am Markt erspüren. Ob das jetzt „Consulting“ heißt, weiß ich nicht. Es ist ein Geschäftsmodell, das wir eben auch mit OCM (Omni Channel Machinery) abdecken. Bestehende Lager integrieren, um alle Assets bestmöglich zu nutzen. Das liefert dem Kunden einen wirtschaftlichen Vorteil, auch wenn die Anlage schon 15 Jahre alt ist.“

An die 15 Jahre läuft auch das OPM bei Edeka in Hamm schon, Oberhausen ist Ende 2021 hochgelaufen. „Die Lösungen sind immer noch einzigartig am Markt – unabhängig vom Alter. In der automatisierten Logistik des Lebensmitteleinzelhandels ist die Witron-Technologie aus meiner Sicht ohnehin sehr, sehr weit“, meint Kerkenhoff. „Es gibt keinen Anbieter am Markt, der über 10.000 verschiedene Artikel vollautomatisch so effizient handeln kann, wie das Witron-System.“

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