KI-Software für autonome Kommissionierung

Das Stuttgarter Startup Sereact bietet eine KI-Software für autonome Pick and Place Robotik. Diese befähigt Maschinen, ihre Umgebung wahrzunehmen, selbstständig Lösungsstrategien zu entwickeln und diese umzusetzen. Mit der Software von Sereact kann eine der letzten Automatisierungslücken in Warehouses geschlossen und Kommissioniervorgänge effizienter, zuverlässiger und krisenresistenter gemacht werden.
Bild: Sereact GmbH

Die Automatisierung von Prozessen in Warehouses ist heute wichtiger denn je: Zum einen spitzt sich der Fachkräftemangel durch den demographischen Wandel immer weiter zu, zum anderen steigt die Nachfrage im E-Commerce rapide an. Daher können viele Logistikunternehmen bereits heute ihren Personalbedarf nicht mehr ohne Einschränkungen decken. Insbesondere die Kommissionierung stellt aufgrund der monotonen und nicht selten gesundheitsschädigenden Tätigkeit ein großes Problem dar, das sich in Zukunft noch verschärfen wird.

Herausforderung der Automatisierung von Pick and Place

Vielen dieser Unternehmen sind die Risiken und Nachteile der manuellen Kommissionierung zwar bekannt – trotzdem kommen Pick and Place Roboter derzeit noch in kaum einem Warehouse zum Einsatz.

„Das liegt weniger an einer fehlenden Innovationsbereitschaft der Unternehmen. Im Gegenteil: Viele unserer Kunden suchen seit Langem nach einer Automatisierungslösung für ihre Kommissionierung. Aber bislang hat es sich für sie einfach nicht gelohnt“, erklärt Ralf Gulde, Co-Founder und CEO von Sereact.

Denn bei bisherigen Robotiklösungen müssen die Objekte zunächst manuell eintrainiert werden. Insbesondere bei einem vielfältigen und sich verändernden Produktportfolio wäre dies unwirtschaftlich, zumal der Großteil der Kosten einer Roboterapplikation auf die Programmierung und das Teach-In entfallen.

KI-Software für die autonome Kommissionierung

„Um die heutigen und zukünftigen Herausforderungen in der Automatisierungstechnik zu lösen, bedarf es wesentlich flexibler Roboter. Sie müssen in der Lage sein, zu sehen und selbstständig Entscheidungen zu treffen. Durch klassische Roboterprogrammierung können viele der Aufgaben nur schwer automatisiert werden“, so Marc Tuscher, Co-Founder und CTO von Sereact.

Das Stuttgarter Startup Sereact hat es sich daher zum Ziel gesetzt, eine Lösung zu entwickeln, die Kommissioniervorgänge unkompliziert, effizient und flexibel automatisiert. Mit ihrer KI-gestützten Robotiksoftware werden Roboter befähigt, Probleme zu lösen und Lösungsstrategien für zuvor unbekannte Probleme zu entwickeln. So können sie vom ersten Tag an beliebige Objekte zuverlässig picken – unabhängig von ihrer Form, Farbe oder Textur. Auch bei komplexen Artikeln wie Textilien, Lebensmitteln, transparenten Tüten oder zerbrechlichen Gegenständen kann die Software präzise Griffpunkte ermitteln. Ein Roboter kann bis zu 1500 Artikel pro Stunde picken und zu einer Kostenreduktion von 77 Prozent pro Pick führen.

Die KI-gestützte Software hat darüber hinaus den Vorteil, dass selbst bei schwierigen Griffen keine menschliche Interaktion erforderlich ist. Solange der Griff physikalisch möglich ist, entwickelt die Software selbstständig eine adäquate Manipulationsstrategie, um das Objekt zu rearrangieren. So können auch Artikel gegriffen werden, die am Rand des Behälters oder dicht an anderen Artikeln liegen. Mit jedem Pick lernt die KI und verbessert die Pick Performance so kontinuierlich.

Da Roboter mithilfe der Software sehen und damit ihre Umgebung wahrnehmen können, erfolgt die Integration der Systeme deutlich schneller und kostengünstiger, als bei klassischen Robotiklösungen. Zudem ist die sereact Software mit allen Robotern, jeglichen Hardware-Komponenten und Warehouse Management Systemen kompatibel.

Voll funktionsfähig ab dem ersten Tag

Die Besonderheit der Sereact KI-Software ist, dass sie Robotern vom ersten Tag an zu voller Produktivität verhilft, ohne Programmierung oder Teach-In. Möglich macht dies die von Sereact entwickelte fotorealistische Physiksimulationsumgebung. Dort lernen Roboter intelligentes Problemlösungsverhalten und werden so intensiv für die reale Anwendung ausgebildet.

www.sereact.ai

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Ferag AG
Bild: Ferag AG
Unified-Control-System 
für das Lager der Zukunft

Unified-Control-System für das Lager der Zukunft

Lagerverwaltungssoftware revolutioniert die Art und Weise, wie Unternehmen ihre Lagerbestände organisieren, verfolgen und optimieren, indem sie effiziente Prozesse, Echtzeit-Daten und automatisierte Funktionen bereitstellt. Letztendlich ermöglicht eine effektive Lagerverwaltungssoftware Unternehmen, flexibler zu sein, sich schneller an sich ändernde Marktbedingungen anzupassen und somit rentabel und wettbewerbsfähig zu bleiben und nachhaltig zu wachsen. Trotz Vorteilen, die auf der Hand liegen, sind die mit der Implementierung verbundenen Kosten und Prozessumstellungen nicht selten eine Hemmschwelle, die Unternehmen überwinden müssen. Ferag.doWarehouse ist eine innovative Software, welche die Standards für die Lagerverwaltung neu definiert. Sie bietet eine ebenso unkomplizierte wie maßgeschneiderte Lösung für Unternehmen jeder Größe und Komplexität.

Bild: GIS AG
Bild: GIS AG
Rigging-System 
für Multifunktionsarena

Rigging-System für Multifunktionsarena

Im Oktober 2022 konnten die ZSC Lions ihr neues Heimstadion einweihen. Die Swiss Life Arena ist nicht nur eines der größten Eishockeystadien der Schweiz, sondern vor allem auch eine Multifunktionsarena mit modernster Infrastruktur für die unterschiedlichsten Events und Anlässe. Zur Ausstattung gehört ein Rigging-System an der Hallendecke, das in Zusammenarbeit mit den Firmen B+T Bild+Ton und GIS realisiert wurde. Es besteht aus sechs Traversen und insgesamt 30 Elektrokettenzügen, die bequem über einen Touch-Controller gesteuert werden können.

Bild: MHP Management- und IT-Beratung GmbH
Bild: MHP Management- und IT-Beratung GmbH
Sportwagenhersteller setzt 
auf zentrale Leitsteuerung

Sportwagenhersteller setzt auf zentrale Leitsteuerung

Porsche bindet in der Intralogistik Automated Guided Vehicles (AGVs) ein, die ab sofort über den MHP FleetExecuter gesteuert werden. Damit setzt der Autobauer erstmals in der Unternehmensgeschichte auf eine zentrale Flottenleitsteuerung. Die in die bestehende IT-Infrastruktur integrierte Cloud-Lösung ist in den Stammwerken in Zuffenhausen im Einsatz. Dort dient sie als funktionaler Core der Automatisierung des Logistikprozesses. In Kürze sollen weitere Roll-outs folgen, etwa beim Bau des Taycan. Geplant sind zahlreiche Projekte, bei denen insgesamt mehrere hundert Fahrzeuge in unterschiedlichen AGV-Flotten mit über 300 Funktionen im Einsatz sind. Die Tochtergesellschaft von Porsche ist dabei für Beratung, Implementierung, Produktentwicklung sowie Service und Support verantwortlich.