Feuchte Früchte fördern

Sind Cranberries noch Stückgut oder schon Schüttgut? Entscheidend für die Verarbeitung ist, dass Maschinen und Fördertechnik hohen Belastungen ausgesetzt werden, da die Früchte feucht und klebrig sind. Anlagen müssen deshalb regelmäßig gereinigt werden. Gekapselte Antriebstechnik in Form von Trommelmotoren ist hier die erste Wahl.
 Rulmeca Trommelmotoren produzieren durch ihre All-in-One Konstruktion mit hoher IP66/69plus Schutzart deutlich geringeren Reinigungs- und Wartungsaufwand und bieten selbst bei Hochdruckreinigung im laufenden Betrieb eine hohe Zuverlässigkeit.
Rulmeca Trommelmotoren produzieren durch ihre All-in-One Konstruktion mit hoher IP66/69plus Schutzart deutlich geringeren Reinigungs- und Wartungsaufwand und bieten selbst bei Hochdruckreinigung im laufenden Betrieb eine hohe Zuverlässigkeit.Bild: RULMECA GERMANY GmbH

Der Staat Wisconsin ist der führende Produzent von Cranberries in den USA und trägt zu mehr als 60 Prozent zu der Gesamternte des Landes bei. Die kleine rote Beere ist Wisconsins offizielles Staatsobst und Obstpflanze Nummer eins. Die Cranberry, die von den Siedlern wegen ihrer Blütenähnlichkeit mit dem Kanadakranich einst „Kranbeere2 genannt wurde, wurde um 1860 von Edward Sacket erstmals geerntet. Heute produzieren mehr als 250 Erzeuger auf 21.000ha Cranberries in ganz Mittel- und Nordwisconsin. Die Sand- und Torfmoore der Region schaffen dabei die perfekten Wachstumsbedingungen.

Zur Ernte werden die Cranberry-Sümpfe mit Wasser überflutet, um die Ernte zu erleichtern. Da die winzigen Beeren eine Lufttasche enthalten, schwimmen sie beim Überfluten des Sumpfes an der Oberfläche, um von Erntegeräten aufgenommen zu werden. Insgesamt ist die Cranberry-Ernte damit ein feuchtes Unterfangen, das auch hohe Anforderungen an die Auslegung der weiterverarbeitenden Maschinen- und Fördertechnik stellt, zumal die Beeren bei der Verarbeitung zu Säften, Müsliriegeln und Trockenfrüchten auch nicht unbedingt geschont werden.

Die Beeren werden zwar aufgrund ihrer antiviralen, bakteriziden und fungiziden Wirkstoffe erfolgreich gegen Blasenleiden und Harnwegsinfektionen eingesetzt. So hemmt die in Cranberries enthaltene Gerbsäure Tannin beispielsweise die Anhaftung von E. coli-Bakterien an die Zellen von Blase und Niere. Doch Gerbsäuren und fruchtzuckerhaltige Säfte sind nun mal nicht ideal für die Verarbeitungs- und Fördertechnik. Entsprechend oft muss gereinigt werden. Werden dann seitlich angeflanschte Antriebe eingesetzt, sind diese wegen ihrer oftmals vorhandenen Kühlrippen und zusätzlichen Komponenten am Förderband kaum auf einfache Reinigung ausgelegt und nur sehr schwer sauber zu halten und zu pflegen. Zudem sind sie auch noch mit dem Risiko von Ölaustritt behaftet, da die Getriebe geölt werden.

 Rulmeca Trommelmotoren haben dank sehr effizienter Getriebeübersetzung eine hohe Energieeffizienz, sodass Betreiber beim Einsatz auch Kosten sparen und die Umwelt schonen.
Rulmeca Trommelmotoren haben dank sehr effizienter Getriebeübersetzung eine hohe Energieeffizienz, sodass Betreiber beim Einsatz auch Kosten sparen und die Umwelt schonen.Bild: RULMECA GERMANY GmbH

Cranberry-Erzeuger verwendet Rulmeca Trommelmotoren

Ein Cranberry-Erzeuger aus Wisconsin suchte deshalb nach einer alternativen Antriebslösung mit deutlich geringerem Reinigungs- und Wartungsaufwand und hoher Zuverlässigkeit trotz Hochdruckreinigung. Heute kommen Rulmeca’s Trommelmotoren der TM 138LS Serie in Edelstahl mit weißer Gummierung und IP69plus-Abdichtungssystem zum Einsatz. Aufgrund ihrer All-in-One Konstruktion von Motor und Getriebe in der Motorrolle eigenen sie sich hervorragend zur Hochdruckreinigung und zum Lösen von Anbackungen, die durch die getrockneten Cranberries verursacht werden. Der bei konventionellen Antrieben seitlich angeflanschte Motor und das Umlenkgetriebe entfallen folglich komplett. Übrig bleibt bei Trommelmotoren nur noch die Rolle mit ihrem elektrischen Anschlusssystem. Dadurch bieten sie Anhaftungen und Keimen keine zusätzlichen Schmutzecken und -kanten. Zudem sind alle Oberflächen glatt ausgeführt, was die Reinigung deutlich schneller, einfacher und gründlicher macht und damit täglich Kosten spart. Das im Vergleich zu Getriebemotoren geringere Gewicht und die zentrierte Masse von Trommelmotoren vereinfachen zudem die Umsetzung von freitragender Fördertechnik, die das Unternehmen teils sogar unter der Decke betreibt.

 Das Plus beim IP66/69plus Schutz von Rulmeca spezifiziert die hohe Schutzart auch im laufenden Betrieb.
Das Plus beim IP66/69plus Schutz von Rulmeca spezifiziert die hohe Schutzart auch im laufenden Betrieb.Bild: RULMECA GERMANY GmbH

Hohe Energieeffizienz

Kostensenkend ist zudem auch die hohe Energieeffizienz von Trommelmotoren, denn alternativ im Einsatz befindliche Schnecken-Getriebemotoren haben signifikant schlechtere Gesamtwirkungsgrade. Konkret erreichen Rulmecas Trommelmotoren beispielsweise in der 0,37kW Ausführung einen elektrischen Wirkungsgrad von über 77 Prozent. Dies wäre sogar IE3 konform, würde diese Norm auf diese Leistungsklasse angewandt. Diesen hohen Wert paart der Trommelmotor mit einem herausragenden mechanischen Wirkungsgrad des integrierten Stirnradgetriebes, das die Motorleistung nahezu verlustfrei (94 bis 97 Prozent) dem Gurt oder Kunststoffmodulband zur Verfügung stellt. Wichtig war für den Wisconsiner Cranberry-Erzeuger jedoch auch die hohe Schutzart IP66/69plus, die von Rulmeca entwickelt wurde und zum Standard für die Branche vorgeschlagen wird, was auch die technologisch führende Stellung des Unternehmens unterstreicht. Was bedeutet diese Schutzart mit dem Plus jedoch genau?

IP66/69 Schutz auch im laufenden Betrieb

Die IP Spezifikationen um ein Plus zu ergänzen hat Rulmeca deshalb eingeführt, weil die IP-Tests bei Stillstand gefahren werden. Wie sieht es aber bei Förderanlagen aus, die mit laufendem Motor gereinigt werden? Für solche Anwendungen müssten Trommelmotoren auch im laufenden Betrieb einen IP66/69-Schutz aufweisen! Wie unterscheidet sich diese Anforderung aber? Bei montiertem und drehendem Motor belasten die Bandkräfte das Lager der Achse einseitig. Dadurch können mikroskopisch kleine Spalten auftreten, die bei Stillstand nicht vorhanden sind. Diese Spalten können zu einem Eindringen von Reinigungsmitteln und Wasser führen, was die Standzeit der Motoren reduzieren und den Wartungsaufwand erhöhen kann. Um seinen Kunden vor solchen unnötigen Risiken und Aufwenden zu schützen, hat Rulmeca seine Trommelmotoren deshalb als erstes Unternehmen der Branche auch im laufenden Betrieb getestet. Und auch bei Betrieb konnte nachgewiesen werden, dass die Motoren einen zuverlässigen Schutz sowohl unter IP66- als auch unter IP69-Bedingungen bieten. Das macht das Reinigen der gesamten Förderstrecke deutlich leichter, da Gurte je nach Konstruktion noch nicht einmal mehr abgenommen werden müssen, wenn sie von unten gereinigt werden sollen. Insofern eignet sich die Konstruktion also auch für Clean-in-Place-Applikationen.

www.rulmeca.de

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