Optimum Projekt gewinnt Exzellenz Award

Bild: Demag Cranes & Components GmbH

Das unter der Projektleitung von Demag Cranes & Components durchgeführte internationale und in Deutschland vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt Optimum, wird mit dem „Exceptional ITEA Award of Excellence“ ausgezeichnet. Damit wird dem Forschungsprojekt der Preis übergreifend in allen drei Preiskategorien zuerkannt. Die Jury begründet ihre Entscheidung damit, dass sich das Optimum Projekt durch einen hohen Grad an Innovationen, deutlichen Auswirkungen auf die Märkte in den Domänen „Material Handling“ und „Smart Manufacturing“ auszeichne und es große Erfolge in der Standardisierung erzielt hat.

Konsortialleiterin Anja Fischer, Demag Cranes & Components: „Wir als Internationales Konsortium freuen uns ganz außerordentlich über diese besondere Auszeichnung, die wir als Wertschätzung unserer gemeinsamen Anstrengungen verstehen. Für uns alle war es eine besondere Erfahrung, die zahlreichen internationalen Experten zu einem hervorragend funktionierenden Team zusammenzuschweißen, um am Ende außergewöhnliche Ergebnisse erzielen und präsentieren zu können.“

Optimum: Sicherheit und Effizienz in der Fertigung

Das ITEA-Projekt Optimum (OPTimised Industrial IoT and Distributed Control Platform for Manufacturing and Material Handling) startete im November 2017 zur Entwicklung einer zukunftsweisenden Steuerungsplattform für die Domänen „Material Handling“ und „Smart Manufacturing“. Das Forschungsprojekt fokussierte auf verteilte Steuerungen, Indoor-Lokalisierung von Mensch und Maschine, Cybersicherheit und 3D-Engineering & Visualisierung. Ein weiteres Ziel bestand auch darin, von neuen IIoT-Konzepten (Industrial Internet of Things) zu profitieren, um die Vernetzung und Effizienz in der Fertigung zu fördern.

An dem Projekt waren 17 Konsortialpartner aus sechs Nationen beteiligt. Durch die internationale Kooperation können die in Optimum entwickelten Technologien sowohl in unterschiedlichen Domänen als auch in verschiedenen Ländern zum Einsatz kommen.

Optimum: Auf dem Weg zur Smart Factory

Ausgehend von dem Status, dass industrielle Prozesse überwiegend zentral und hierarchisch gesteuert werden, untersuchten die im Optimum Projekt zusammengeschlossenen Partner aus Industrie, Mittelstand, Forschungsinstituten und Universitäten wegweisende Zukunftskonzepte wie z.B. komponentenbasierte und kollaborative Automatisierung, die dezentrale Steuerungsstrukturen erfordern. Zur Förderung dieser Entwicklung befasste sich Optimum mit

• der Verbesserung von Aspekten der verteilten Steuerung,

• der Anpassung von IoT-Technologien an die Bedürfnisse der Industrie,

• der Optimierung von Steuerungs- und Assistenzanwendungen durch die Berücksichtigung von Kontext- und Ortsinformationen,

• 3D-Engineering und Anlagenüberwachung auf Basis digitaler Zwillinge.

Mit Hilfe der Forschungsansätze in Optimum ist es gelungen, dass unterschiedliche flurfreie und flurgebundene Maschinen unterschiedlicher Hersteller, (z.B. Krane, Fahrerlose Transportsysteme FTS und Gabelstapler) in Standardapplikationen miteinander interagieren können.

Im Mittelpunkt der teilautomatisierten Prozesse steht der Mensch. Diese Interaktion von Mensch und Maschine(n), gepaart mit Context Awareness (Kontextsensivität), ermöglicht die Umsetzung innovativer Assistenzfunktionen, die das Potential haben, Zykluszeiten in Produktionsprozessen erheblich zu reduzieren.

Eine weitere grundlegende Zielsetzung in Optimum bestand in der Unterstützung aller am Projekt beteiligten Partner sowie der Industrie im Allgemeinen, sich für Anforderungen im Zusammenhang mit Smart Factories zu rüsten.

Weitere Erfolge konnte Optimum in der Standarisierung erzielen. Unter anderem wurde die Entwicklung einer weltweit einheitlichen OPC UA (Open Platform Communication Unified Architecture) Companion Spezifikation für Krane und Hebezeuge von den Projektpartnern vorangetrieben und im Optimum Projekt evaluiert.

Anja Fischer: „Der Output dieses Projekts hat unsere Erwartungen weit übertroffen. Auf der Ergebnisseite stehen acht Patentideen, von denen bereits drei auf nationaler Ebene genehmigt sind. Darüber hinaus wurden bei den beteiligten Konsortialpartnern in Summe 12 neue Vollzeitstellen eingerichtet und 43 universitäre Arbeiten (9 Bachelor-Thesen, 23 Master-Thesen und 11 Projektarbeiten) erfolgreich abgeschlossen. Vor allem aber konnten wir Wege aufzeigen, um die Wettbewerbsfähigkeit der beteiligten Branchen weiter zu stärken. Insgesamt wurden 15 Demonstratoren in vier Ländern installiert, mit denen die Projektergebnisse anschaulich präsentiert und validiert werden können.

Mit der Installation der Demag Research Factory an unserem Standort in Wetter (Ruhr) haben wir ebenfalls im Rahmen des Optimum Projektes ideale Voraussetzungen geschaffen, um die Forschungsergebnisse in einer produktionsrealen Umgebung zusammenzuführen und praxisnah zu testen.“

Die Verleihung des Preises an das Optimum Konsortium findet im Rahmen der ITEA Project Outline Preparation Days am 15. September 2022 in Helsinki statt.

Demag Cranes & Components GmbH

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Ferag AG
Bild: Ferag AG
Unified-Control-System 
für das Lager der Zukunft

Unified-Control-System für das Lager der Zukunft

Lagerverwaltungssoftware revolutioniert die Art und Weise, wie Unternehmen ihre Lagerbestände organisieren, verfolgen und optimieren, indem sie effiziente Prozesse, Echtzeit-Daten und automatisierte Funktionen bereitstellt. Letztendlich ermöglicht eine effektive Lagerverwaltungssoftware Unternehmen, flexibler zu sein, sich schneller an sich ändernde Marktbedingungen anzupassen und somit rentabel und wettbewerbsfähig zu bleiben und nachhaltig zu wachsen. Trotz Vorteilen, die auf der Hand liegen, sind die mit der Implementierung verbundenen Kosten und Prozessumstellungen nicht selten eine Hemmschwelle, die Unternehmen überwinden müssen. Ferag.doWarehouse ist eine innovative Software, welche die Standards für die Lagerverwaltung neu definiert. Sie bietet eine ebenso unkomplizierte wie maßgeschneiderte Lösung für Unternehmen jeder Größe und Komplexität.

Bild: GIS AG
Bild: GIS AG
Rigging-System 
für Multifunktionsarena

Rigging-System für Multifunktionsarena

Im Oktober 2022 konnten die ZSC Lions ihr neues Heimstadion einweihen. Die Swiss Life Arena ist nicht nur eines der größten Eishockeystadien der Schweiz, sondern vor allem auch eine Multifunktionsarena mit modernster Infrastruktur für die unterschiedlichsten Events und Anlässe. Zur Ausstattung gehört ein Rigging-System an der Hallendecke, das in Zusammenarbeit mit den Firmen B+T Bild+Ton und GIS realisiert wurde. Es besteht aus sechs Traversen und insgesamt 30 Elektrokettenzügen, die bequem über einen Touch-Controller gesteuert werden können.

Bild: MHP Management- und IT-Beratung GmbH
Bild: MHP Management- und IT-Beratung GmbH
Sportwagenhersteller setzt 
auf zentrale Leitsteuerung

Sportwagenhersteller setzt auf zentrale Leitsteuerung

Porsche bindet in der Intralogistik Automated Guided Vehicles (AGVs) ein, die ab sofort über den MHP FleetExecuter gesteuert werden. Damit setzt der Autobauer erstmals in der Unternehmensgeschichte auf eine zentrale Flottenleitsteuerung. Die in die bestehende IT-Infrastruktur integrierte Cloud-Lösung ist in den Stammwerken in Zuffenhausen im Einsatz. Dort dient sie als funktionaler Core der Automatisierung des Logistikprozesses. In Kürze sollen weitere Roll-outs folgen, etwa beim Bau des Taycan. Geplant sind zahlreiche Projekte, bei denen insgesamt mehrere hundert Fahrzeuge in unterschiedlichen AGV-Flotten mit über 300 Funktionen im Einsatz sind. Die Tochtergesellschaft von Porsche ist dabei für Beratung, Implementierung, Produktentwicklung sowie Service und Support verantwortlich.

Bild: MiR Mobile Industrial Robots ApS
Bild: MiR Mobile Industrial Robots ApS
Kollaborative Sicherheit

Kollaborative Sicherheit

Die fortschreitende industrielle Automatisierung hat ein neues Stadium erreicht: Autonome mobile Roboter (AMR) sind mittlerweile aus Produktionshallen und Logistikzentren weltweit nicht mehr wegzudenken. Diese Technologie ermöglicht es Unternehmen, eine breite Palette von Aufgaben und Prozessen zu automatisieren, was zu einer signifikanten Steigerung der Produktivität und wirtschaftlichen Widerstandsfähigkeit führt. Doch gleichzeitig müssen wir uns den neuen Sicherheitsherausforderungen stellen, die mit der Integration dieser Systeme einhergehen. In diesem Zusammenhang stellt sich die zentrale Frage, wie AMR dazu beitragen können, die physischen Sicherheitsstandards in der Industrie zu erhöhen und gleichzeitig die Resilienz gegenüber Cyberangriffen zu stärken.