Energieführungsketten aus Stahl

Wer einmal eine Stahlkette im Einsatz hat, wechselt selten auf Modelle aus anderen Materialien. Aus gutem Grund: Denn selbst wenn Energieführungssysteme aus Kunststoff immer fortschrittlicher und robuster werden, gibt es in vielen Anwendungen keine Alternative zum Werkstoff Stahl. Gerade in extremen Betriebsbedingungen sind die Eigenschaften wie Festigkeit, Temperaturbeständigkeit, Härte, Kerbschlagzähigkeit und Korrosionsverhalten unübertroffen. Tsubaki Kabelschlepp bietet mit der Steel Line Energieführungsketten für extreme Beanspruchungen. Die hohe Anwendungserfahrung und Auslegungskompetenz der Experten garantieren, dass der Einsatz auch und gerade in besonders "harten Fällen" ein Erfolg wird.
 Viele Kunden wählen Stahlketten aufgrund ihrer hohen Robustheit, die rauen Umgebungsbedingungen mit hohem Verschmutzungsgrad unter großer mechanischer Belastung widerstehen können.
Viele Kunden wählen Stahlketten aufgrund ihrer hohen Robustheit, die rauen Umgebungsbedingungen mit hohem Verschmutzungsgrad unter großer mechanischer Belastung widerstehen können.Bild: Tsubaki Kabelschlepp GmbH

1953 erfindet Dr. Gilbert Waninger, Entwicklungsleiter bei Waldrich Siegen, die Energieführungskette aus Stahl. Ein Jahr später gründet Dr.-Ing. E. H. Oskar Waldrich die Firma Kabelschlepp und legt damit den Grundstein für eine neue Branche. Die Energieführungskette aus Stahl hält Einzug an Langfräsmaschinen, Krananlagen und vielen weiteren Anwendungen. Rund 50 Jahre später ist die Stahlkette nach wie vor eine der tragenden Säulen des Unternehmens – Tsubaki Kabelschlepp ist in diesem Bereich führend.

Manchmal muss es Stahl sein

Selbstverständlich haben die Experten für Energieführungsketten mittlerweile auch ein ausgedehntes Sortiment an Kunststoff- und Hybridketten. Dadurch bietet sich die Möglichkeit, immer den richtigen Werkstoff für praktisch jeden Anwendungsfall zu finden. Bei sehr rauen Umgebungsbedingungen, sehr hohen Temperaturen oder hohen mechanischen Belastungen ist der Einsatz von Energieführungsketten mit Kettenbändern aus Stahl sinnvoll. Sie können sehr große freitragende Längen bei hohen Zuladungen durch Leitungen gewährleisten. Aufgrund des höheren Gewichts lassen sich Stahlketten zwar nur bis ca. 2m/s Verfahrgeschwindigkeit einsetzen, allerdings spielt dieser Aspekt bei den „klassischen“ Anwendungsgebieten Schwermaschinenbau, Stahlwerktechnik, Mining oder Tiefbohrtechnik fast immer eine untergeordnete Rolle. Die Robustheit und Haltbarkeit der Lösung steht im Vordergrund. Auf Wunsch kann Tsubaki Kabelschlepp aber durch Zusatzmaßnahmen sogar Verfahrgeschwindigkeiten bis 4m/s realisieren.

Kompakter und widerstandsfähiger

Stahlketten lassen sich im Vergleich zu Kunststoffketten mit gleicher Tragfähigkeit deutlich kompakter bauen. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass eine Stahlkette bei gleichen Bauabmessungen und Belastungen eine deutlich höhere freitragende Länge aufweist wie eine Kunststoffkette der gleichen Größe. Der Konstruktionswerkstoff Stahl spielt hier alle Festigkeitsvorteile aus. Zusatzlasten bis mehrere hundert Kilogramm pro Meter sind ausführbar, wenn mehrere Kettenbänder nebeneinander angeordnet werden können.

Viele Kunden wählen Stahlketten aufgrund ihrer hohen Robustheit, die rauen Umgebungsbedingungen mit hohem Verschmutzungsgrad unter großer mechanischer Belastung widerstehen können. Neben der typischen Anwendung beispielsweise in Stahlwerken an Walzgerüsten, Stranggieß- oder Flämmanlagen leisten sie besonders im Bereich der Bohrtechnik seit vielen Jahren zuverlässige Dienste. Hier meistern sie mechanische Fremdeinwirkungen der extremen Umgebungsbedingungen bedingt durch Steine, Sand und Erdreich. Auch kompliziertere Bewegungsabläufe wie zum Beispiel die Energieversorgung eines drehenden Kohlebaggers oder Reclaimers lassen sich mit Stahlketten abdecken. Die bewährten Energieführungen werden stetig weiterentwickelt und erschließen sich auch weiterhin neue Einsatzbereiche: Ganz neu bei Tsubaki Kabelschlepp ist mit der TKSR ein besonders kompaktes Modell, das für den Einsatz in Hubarbeitsbühnen (Aerial Lifts) konzipiert ist.

Einsatz auch bei extremer Hitze und im Offshore-Bereich

Je nach Ausführung halten Stahlketten Temperaturbelastungen bzw. anwendungsabhängigen Maximalwerten von kurzfristig bis zu 400°C stand; in Edelstahlausführung kurzeitig sogar bis 1.000°C. Verzinkte Stahlketten sind die erste Wahl in Industrieöfen, in Gießereien sowie der stahlverarbeitenden Industrie. Vergleichsweise hoch sind die Betriebstemperaturen beispielsweise in Walzwerken. Auch Umgebungen mit heißen Spänen können die Funktionalität von Energieführungsketten aus Stahl nicht beeinträchtigen. Sie sind zudem chemikalien- sowie strahlenbeständig und überzeugen in Chemieanlagen an Handling-Robotern und Manipulatoren. Edelstahlketten, die Tsubaki Kabelschlepp in drei verschiedenen Qualitäten anbietet, lassen sich auch im Umfeld von Säurebädern in galvanischen Betrieben, in Kraftwerkanwendungen oder anderen Einsatzbereichen mit radioaktiver Strahlung einsetzen.

Offshore-Applikationen sind ein weiterer klassischer Anwendungsbereich für Edelstahlketten, die in diesem Bereich strenge technische Vorgaben erfüllen müssen. Hier punkten die Stahlketten von Tsubaki Kabelschlepp durch Seewasser- und UV-Resistenz. Sie widerstehen dauerhaft und zuverlässig den rauen klimatischen Bedingungen. Mit ihrer hohen Belastbarkeit durch die Materialeigenschaften und die robuste Konstruktionsweise bewältigen sie auch extreme mechanische Beanspruchungen durch besonders hohe Zusatzlasten, selbst bei großen freitragenden Längen.

Umfangreiches Portfolio an Energieführungen und Zubehör

Die „Steel-Line“ von Tsubaki Kabelschlepp umfasst zahlreiche Stahlketten in unterschiedlichen Größen und Konfigurationen, passend dazu ist ein umfangreiches Zubehör-Sortiment verfügbar. Die Ketten werden grundsätzlich aus verzinktem Stahl oder – bei noch höheren Anforderungen – aus rostfreiem Edelstahl gefertigt. In Abhängigkeit vom Anwendungsfall sind verschiedene Edelstahlsorten möglich. Abhängig vom jeweiligen Einsatzbereich und den dort auftretenden Belastungen bietet Tsubaki Kabelschlepp unterschiedliche Stegvarianten aus einer Aluminium-Legierung an. In der Regel sind sie mit Stegen aus Aluminium ausgestattet, die sich in beiden Fällen in einem 1mm-Breitenraster präzise an die jeweilige Applikation anpassen lassen. Die Stege übernehmen zwei zentrale Aufgaben: Sie bilden die mechanische Verbindung zwischen den Kettenbändern und sind zugleich die unmittelbaren Berührungs- und Reibungspunkte mit den Leitungen, die in den Ketten geführt werden. Ihr Reibungskoeffizient hat damit entscheidenden Einfluss auf die Lebensdauer der Leitungen und die Zuverlässigkeit des gesamten Energieführungssystems.

Wartungsfrei und recyclingfähig

Aus jahrzehntelangem Produkt- und Anwendungs-Know-how resultiert ein differenziertes, auf die jeweiligen Betriebs- und Umgebungsbedingungen abgestimmtes Angebotsspektrum mit entsprechenden konstruktiven Details. So konzipiert Kabelschlepp die Kettenbänder mit Kettenlaschen in unterschiedlichen Geometrien, darunter ein offenes Anschlagsystem mit selbstreinigendem Effekt, um verschmutzungsbedingten Verschleiß zu minimieren und möglichst lange Standzeiten zu realisieren. Dieses Ziel verfolgt auch die Wartungs- und Schmiermittelfreiheit der Stahlketten: Sämtliche Produkte der Steel Line müssen nicht geschmiert werden und sind daher wartungsfrei.

Ganz unkompliziert können die Stahlketten dann über viele Jahrzehnte laufen – Tsubaki Kabelschlepp sind Fälle bekannt, bei denen die Energieführung schon seit über 50 Jahren im Einsatz ist. Sobald das Ende der Lebenszeit erreicht ist, brechen die Vorteile einer Stahlkette jedoch nicht ab – denn Energieführungen aus diesem Werkstoff können am Ende ihrer Lebenszeit bis zu 100 Prozent recycelt werden. Das schont Ressourcen und schützt die Umwelt: Der Einsatz einer Tonne Stahl im Recycling spart CO2-Emissionen in gleicher Höhe und vermeidet den Abbau von 1,5t Eisenerz. Ende gut, alles gut – und ein Grund mehr, dem Werkstoff Stahl treu zu bleiben.

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