SAP-EWM-Logistikplattform erhöht Transparenz, Effizienz und Flexibilität

Die Genossenschaft Migros Ostschweiz setzt bei seiner neuer Lagerverwaltungssoftware auf eine Zusammenarbeit mit den Logistik-Experten von Swan. Das Projekthaus für SAP-Logistik hat bei dem Schweizer Einzelhändler eine volldigitalisierte Lösung basierend auf SAP EWM zur Prozessoptimierung der Supply Chain eingeführt.
 Die Lagerlogistiklösung zielt auf eine Verbesserung und Effizienzsteigerung der kompletten Supply Chain ab. Im Wareneingang werden die Vereinnahmung, Qualitätsprüfung, Verpackung und Dekonsolidierung durchgeführt.
Die Lagerlogistiklösung zielt auf eine Verbesserung und Effizienzsteigerung der kompletten Supply Chain ab. Im Wareneingang werden die Vereinnahmung, Qualitätsprüfung, Verpackung und Dekonsolidierung durchgeführt.Bild: Swan GmbH

Mit 111 Supermärkten, über 68 Gastronomiebetrieben, 44 Fachmärkten, zwei Freizeitbetrieben und neun Klubschulen ist die Genossenschaft Migros Ostschweiz der größte Einzelhändler der Ostschweiz. Die Migros Ostschweiz bietet ein breites Sortiment mit hohem Servicelevel. Unter dem Slogan „Aus der Region. Für die Region.“ verkauft der Schweizer Detailhändler inländische Produkte mit dem Ziel, den Absatz von Erzeugnissen mit regionaler Herkunft zu steigern. Im Jahr 2020 beschäftigte die Migros Ostschweiz 9.511 Mitarbeiter und erzielte einen Nettoumsatz von rund 2,5Mrd. CHF. Bei einem Einzelhändler dieser Größenordnung stellt eine erfolgreiche Lagerlogistik stets eine Herausforderung dar. Um diese zu optimieren und auf ein höheres, zeitgemäßes Level zu setzen, hat sich die Migros Ostschweiz an die Experten von Swan, Projekthaus für SAP-Logistik, gewandt und gemeinsam eine Lösung zur Digitalisierung der Supply Chain erarbeitet und umgesetzt.

 Dank einer zentralen Lagerlogistik basierend auf SAP EWM gewinnt Migros Ostschweiz langfristig mehr an Transparenz in allen Bereichen sowie höhere Flexibilität.
Dank einer zentralen Lagerlogistik basierend auf SAP EWM gewinnt Migros Ostschweiz langfristig mehr an Transparenz in allen Bereichen sowie höhere Flexibilität. Bild: Swan GmbH

Mit SAP EWM Lagerprozesse optimieren und passgenaue Lösungen finden

Die Genossenschaft Migros Ostschweiz hat Swan mit der Einführung von SAP EWM in den drei Sortimentsbereichen „Agrar“, „Gekühlt“ und „Koli“ beauftragt. Dabei deckt der Bereich „Agrar“ das Sortiment Früchte, Gemüse und Blumen ab, der Bereich „Gekühlt“ hauptsächlich Molkerei- und Fleischprodukte sowie Convenience. Das Handling des gesamten Trockensortiments erfolgt über den Bereich „Koli“.

Die Situation beim Lebensmitteleinzelhändler erforderte eine neue IT-Lösung. Bei Migros Ostschweiz herrschte eine stark heterogene und überalterte IT-Landschaft mit vielen Schnittstellen zu unterschiedlichsten Systemen. Es fehlten eine durchgängige Datenhaltung und Systemintegration, eine übergreifende Planung der Aufträge und Materialflüsse, eine systemunterstützte Optimierung der Arbeits- und Auftragszuweisung sowie eine gemeinsame Leitebene und Sicht auf Bestände und Aufträge über alle Verarbeitungsorte. Zusätzlich bewirkten fünf verschiedene Anbieter in der Automatisierung eine hohe Komplexität mit erschwertem Ereignisfall-Management. Die Herausforderung bestand darin, diese „Baustellen“ zu beseitigen und die neue Lösung an das zentrale Host-System (SAP ERP) anzubinden. Die direkte Anbindung der technischen Kommissionier- und Palettieranlagen mit individuellen, einmaligen Schnittstellen und das Vermeiden unnötiger Systeminteraktionen – die Einrichtung eines Scanner-freien Lagers – galten als Ziel. Weitere wichtige Anforderungen an das Projekt waren das Ausrichten auf Industrie 4.0 und die Integration einer Auto-ID Infrastructure. Hinzu kamen Besonderheiten, die speziell im Einzelhandel auftreten, beispielsweise der hohe Anteil an „Flow Through“- und „Cross Docking“-Prozessen.

Projektphase und konkrete Herangehensweise

Zunächst wollte Migros Ostschweiz die Logistik für den Bereich „Agrar“ optimieren. Das Swan-Team implementierte dort ein tragfähiges, flexibles und zukunftsorientiertes SAP-System mit hoher interner und externer Akzeptanz. Die neue Softwarelösung übernimmt die zentrale Rolle in der Steuerung der Lager- und Logistikprozesse. Die SAP-Lösung besteht im Einzelnen aus mehreren Modulen. Zunächst dient SAP EWM als Werkzeug zur Durchführung und Optimierung der intralogistischen Prozesse. SAP ERP wird als übergeordneter Host sowie SAP UI5 als Frontend Applikation im Shopfloor eingesetzt. Ein Scanner-freies Lager entstand. Zur Verfolgung der Objekte entlang der Lieferkette wird auf EPCIS als offener Standard gesetzt. Die Integration einer Auto-ID Infrastruktur im Warenausgang und Anbindung einer vollautomatischen Kommissionier- und Palettieranlage (TAKO) sowie diverse Subsysteme mit Anbindung und Prozessintegration an SAP EWM runden die neue Lieferkettenlösung ab.

Diese Lagerlogistiklösungen zielen auf eine schrittweise Verbesserung und Effizienzsteigerung der kompletten Supply Chain ab. Im Wareneingang werden die Vereinnahmung, Qualitätsprüfung, Verpackung und Dekonsolidierung durchgeführt. Anschließend kommen die Verteilung und der Transport in die Verarbeitungsorte und eine optimierte Ganzpalettenbildung auf Basis von geplanten Plattenbildern. Danach werden die Gebinde in einer Lager-, Wechselblockkommissionierung oder auf der automatischen Pallettieranlage zusammengestellt. Es folgen Asset Tracking im Warenausgang per RFID via EPCIS und Palletten-basierte automatisierte Verladung auf Transporteinheiten. Zum Schluss kommt die Event-getriggerte Warenausgangsbuchung der Transporteinheiten.

Die angegliederte „Packerei“ wurde über Arbeitsplätze für logistische Zusatzleistungen abgebildet.

All diese Prozesse hat Swan bei ihrer erfolgreichen Lösung für die Migros Ostschweiz berücksichtigt.

Erfolgreicher Abschluss des ersten Projekts „Agrar“

Konkret bedeutet diese Umstrukturierung für die Migros Ostschweiz eine Optimierung der Logistikprozesse auf vielen Ebenen. Es entstand ein deutlicher Zugewinn an Transparenz in allen Bereichen sowie höhere Flexibilität bei sich verändernden Rahmenbedingungen. Weitere Vorteile stellen Effizienzsteigerung sowohl im Shopfloor wie auch auf der Planungsebene und eine reibungslose Inbetriebnahme samt fehlerfreiem operativem Betrieb der neuen Lösung dar.

Die Projektziele im Bereich „Qualität“ konnte Migros Ostschweiz hiermit sogar übertreffen. Swan überzeugte durch seine hohe Lösungskompetenz und Flexibilität, die sehr fachkundige Projektleitung und die professionelle agile Projektmethodik.

Diese Methodik integrierte alle Beteiligten erfolgreich in das Projekt und definierte überschaubare Arbeitspakete. Auch SAP UI5 als Softwarelösung für Oberflächen im Shopfloor überzeigte mit einer positiven User Experience. „Uns ist ein enger Austausch mit unseren Kunden sehr wichtig und wir binden sie bei der kompletten Umsetzung konstant ein“, schildert Geschäftsführer von Swan Alexander Bernhard: „Daher haben wir die Testverantwortung an die Migros Ostschweiz selbst übergeben. So entstand direkt eine hohe Lösungsakzeptanz im Unternehmen.“

Cristian Filli, Leiter Projekte/Controlling Migros Genossenschaft Ostschweiz, zieht zufrieden Bilanz: „Gemeinsam mit Swan haben wir SAP EWM als integralen Bestandteil unserer digitalen Supply Chain implementiert. Dabei erwies sich die agile Projektmethodik als Erfolgsrezept. Sie half, alle Beteiligten mit ins Projekt zu integrieren und einen reibungslosen Go-live zu realisieren.“

Fortsetzung folgt

Die Erfolgsstory ist an diesem Punkt noch nicht zu Ende. Swan setzt derzeit eine weitere Projektphase um. Der Logistikexperte erweitert die bestehende SAP-EWM-Lösung auf den Kühlproduktebereich mit Milcherzeugnissen, Fisch, Fleisch, Geflügel, Convenience-Produkten, Teig- und Backwaren. Dabei werden im Kern der Lösung die bereits in der Praxis bewährten Basisprozesse und SAP-UI5-Dialoge aus dem Agrarprojekt übernommen. Der Go-live ist für Juni 2022 geplant.

Im Fokus des Projekts stehen eine tiefere Prozessintegration, eine intensivere automatisierte Datenverarbeitung aus Umsystemen sowie die Einführung von Cross Docking Prozessen. Außerdem sieht das Projekt die Integration von RFID über EPCIS auch im Wareneingang und die Anbindung des Wareneingangs aus interner Produktion vor. Die Anbindung und Integration von zwei weiteren bereits bestehenden Automatikanlagen an SAP EWM stellt ein weiteres Highlight der Lösung dar.

Das könnte Sie auch Interessieren

-Anzeige-
-Anzeige-
dhf auf der Logimat zu Besuch bei ONK

dhf auf der Logimat zu Besuch bei ONK

dhf TV war auf der Logimat am Stand von ONK und hat mit Rüdiger Zens, CEO, über das Produktangebot von Regalkennzeichnung, Blocklagerkennzeichnung, Bodenmarkierungen bis hin zu Organisationsmittel und E-Shelf Labels gesprochen.

Bild: Linde Material Handling GmbH
Bild: Linde Material Handling GmbH
Neue Automatisierungslösungen

Neue Automatisierungslösungen

Unternehmen, die ihre Wettbewerbsfähigkeit durch eine stärker automatisierte Intralogistik verbessern wollen, finden bei Linde Material Handling (MH) alles aus einer Hand: ein breites Portfolio an fahrerlosen Transportsystemen und mobilen Robotern (AMR) von klein bis groß für einfache bis hin zu komplexen Projekten sowie eine in den letzten Jahren stark gewachsene Zahl an Experten, die eine professionelle Planung und Umsetzung sicherstellen.