In den allermeisten Fällen beginnt der Beschaffungsprozess mit dem Studieren des Datenblatts und es lässt dadurch feststellen, wozu ein robustes Gerät in der Lage ist. Der Anwender erfährt jedoch nichts darüber, wie sich das Gerät im Praxiseinsatz verhält. Erst ein Test bietet die Möglichkeit, die Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit eines Geräts in seiner realen Arbeitsumgebung zu überprüfen.
Dieses Testen sollte als eine Investition betrachtet werden. Schließlich ist es besser, diesen Aufwand frühzeitig zu treiben, anstatt erst beim Deployment oder noch später vor kostspieligen Problemen zu stehen. Die Tests sind sozusagen eine Maßnahme zum Schutz des Kapitals, das in die Geräte investiert wird.
Ebenso wenig, wie niemand ohne vorherige Probefahrt ein Auto kaufen würden, sollten auch keine robusten Computer erworben werden, ohne intensive Tests im Vorfeld. Das Testen robuster Geräte darf allerdings nicht nur im Büroumfeld stattfinden. Getestet werden muss unter Bedingungen, die den realen Einsatzumständen möglichst nahekommen – sei es im Warenlager, Containerhafen, Wald oder wo sonst auch immer.
Möglichst gründlich testen
Testen im normalen Einsatz bedeutet aber nicht, dass nur eine Person das Gerät eine Woche an einem Ort ausprobiert. Vielmehr sollten Tests so gründlich wie möglich erfolgen und alle Arbeitsabläufe einbeziehen, mit denen das Gerät im praktischen Einsatz konfrontiert wird.
Werden die Geräte an mehreren Standorten eingesetzt, sollten sie auch dort getestet werden – denn die Eigenschaften und Besonderheiten können überall anders sei. Aspekte wie die Konnektivität über die jeweilige WLAN-Infrastruktur mit den entsprechenden Access Points, die Kompatibilität zu den weiteren Ausrüstungs- und Peripheriegeräten, Anforderungen der Software-Applikationen, die Erwartungen der Anwender sowie die Einbauverhältnisse in den Fahrzeugen können von Standort zu Standort variieren.
Unterschiedliche Testgruppen
Unbedingt sollte das Gerät möglichst vielen Endanwendern in die Hand gegeben werden, damit diese seine Anwenderfreundlichkeit überprüfen und beurteilen können, ob es beim Erledigen der anfallenden Arbeiten wie vorgesehen funktioniert. Bei einem Handheld-Produkt kommt es beispielsweise auch darauf an, ob es zu warm wird oder zu schwer ist, um den ganzen Tag herumgetragen zu werden. Es empfiehlt sich dafür immer die Mitarbeiter mit ins Boot zu holen – die Akzeptanz am Tag des Deployments kann davon nur profitieren.
Testen müssen jedoch nicht nur die Endanwender. Vielmehr sollte auch die IT-Abteilung die Spezifikationen überprüfen und sich von der Kompatibilität mit dem Betriebssystem und der Software überzeugen. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass Ihre Investition auch wirklich zukunftssicher ist.
Geschäftskritische Aspekte im Blick
Werden die Tests an allen Standorten und mit möglichst vielen Anwendern durchgeführt, wird eine Menge Input zum Aufdecken etwaiger Unstimmigkeiten erfasst, bevor sich diese zu echten Problemen auswachsen. Es sollte dabei besonders auf Bereiche geachtet werden, die für das Unternehmen kritisch sind sowie auf bestimmte Herausforderungen, die schon in der Vergangenheit auffällig waren (z.B. Netzabdeckung und Roaming).
Es sollte außerdem nicht nur die neue robuste Lösung selbst getestet werden, sondern auch deren Zulieferer und dessen Lieferfähigkeit. Es ist aus diesem Grund ratsam, auch die Einkaufsabteilung und das Management in die Testphase mit einzubinden. Möglicherweise liegen dort Informationen vor über die finanzielle Ausgangslage, erweiterte Dienstleistungen und das Partnerschaftspotenzial des Anbieters. Wird ein Lieferanten gefunden, der das nötige Verständnis und die Expertise zur individuellen Unterstützung des Unternehmens mitbringt und gemäß des vorgesehenen Bedarfs liefern kann, kann hieraus eine langfristige Partnerschaft zum beiderseitigen Vorteil entstehen.
Unstimmigkeiten aufdecken, bevor sie zu handfestenProblemen werden
Nur durch Tests lassen sich Unstimmigkeiten aufdecken. Möglicherweise handelt es sich dabei um ganz einfache Dinge, wie das Fehlen einer geeigneten Einbauvorrichtung oder die Notwendigkeit eines Stifts, weil sich der Touchscreen des Geräts mit Handschuhen nicht bedienen lässt. Vielleicht ist auch ein leistungsfähigerer Prozessor notwendig. Was es auch ist – es ist immer besser, solche Dinge vor der Auslieferung festzustellen, als eine verzögerte Lieferung und höhere Kosten zu riskieren.
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