Mobile Computer: Einer für alles

Die Emons Spedition hat innerhalb von nur vier Monaten rund 1.500 mobile Computer für das Lager- und Fahrpersonal sowie die zugehörige Telematik-Software ausgetauscht. Mit dem CT60 XP von Honeywell kommt dabei erstmals ein einheitliches Gerät für beide Bereiche zum Einsatz. Lieferant der Lösung ist TIS aus Bocholt.
 Scannen aus kurzer und weiter Entfernung spart Zeit und erhöht die Produktivität der Mitarbeiter.
Scannen aus kurzer und weiter Entfernung spart Zeit und erhöht die Produktivität der Mitarbeiter.Bild: Honeywell

Sammeln, Umschlagen, Ausliefern: Stückgut ist eine logistische Herausforderung und braucht sehr effiziente Prozesse. Steigende Kosten für Personal und Fuhrpark müssen immer wieder durch Einsparungen im Handling kompensiert werden. Vor diesem Hintergrund investiert die Emons Spedition regelmäßig in die IT-Infrastruktur, um die Mitarbeitenden zu entlasten und die Abwicklung zu beschleunigen.

Eine wichtige Rolle spielen dabei die beim Fahr- und Lagerpersonal eingesetzten 1.500 mobilen Scanner, die bei Emons in der Regel nach vier bis fünf Jahren ausgetauscht werden. 2020 stand der nächste Wechsel auf dem Programm und Emons machte sich auf die Suche nach den geeigneten Nachfolgern. Fahrer und Lagermitarbeiter hatten dabei ein Mitspracherecht: Im Rahmen einer Testphase wurden die Ergonomie, das Display und die Scan-Eigenschaften verschiedener Modelle bewertet.

Scannen ohne Zoom und bewegliche Teile

Am Ende fiel die Entscheidung auf den mobilen Computer CT60 XP von Honeywell mit einer Akkulaufzeit von mindestens 12 Stunden und dem neuartigen FlexRange-Imager. FlexRange steht für das schnelle Erfassen von Barcodes im Nah-, Mittel- und Fernbereich und basiert auf der 2-Linsen Technologie, wobei jede Linse einen eigenen Entfernungsbereich abdeckt. Dadurch kommt die Lösung ohne Zoom und bewegliche Teile aus, was nicht zuletzt auch die Robustheit erhöht. Überzeugen konnte auch das 4,7″ große Touch-Display in HD-Auflösung, dass durch den Verzicht auf Tasten wesentlich mehr Raum für Informationen bietet als die Vorgänger-Versionen. Mit einer Helligkeit von bis zu 500Nits lassen sie sich auch bei grellem Außenlicht gut ablesen. Die großen Akkus sorgen schließlich dafür, dass die Geräte im Lkw ohne Fahrzeughalterung auskommen.

 Auch Fahrer auf der letzten Meile profitieren von der innovativen Scan-Engine - zudem kann nun die Estimated Time of Arrival ermittelt werden.
Auch Fahrer auf der letzten Meile profitieren von der innovativen Scan-Engine – zudem kann nun die Estimated Time of Arrival ermittelt werden.Bild: Honeywell

Lieferant der Hardware ist die auf mobile Telematiklösungen spezialisierte Firma TIS, die mit der TISLOG-App auch die passende Software für die Geräte entwickelt hat. Die App bietet den Vorteil, dass sie sich mit dem Live Konfigurator leicht an die individuellen Anforderungen anpassen lässt und die Fahrer Schritt für Schritt durch den gesamten Prozess führt. TIS lieferte die 1.500 konfigurierten Geräte innerhalb von nur vier Monaten an 24 Emons-Standorte. Die 200 für den Lagerumschlag bestimmten Scanner wurden außerdem mit einem von TIS entwickelten Pistolengriff ausgestattet. Im April 2021 konnte das Hardware-Projekt pünktlich abgeschlossen werden.

Deutliche Arbeitserleichterungen

„Das Erfassen von Barcodes aus kurzer und weiter Entfernung mit einem Gerät bedeutet für uns bei jedem Scan eine Zeit- und Kosteneinsparung,“ berichtet Gunnar Stellmacher, der bei Emons den Bereich IT verantwortet. Der Scanbereich der kompakten CT60 XP reicht von wenigen Zentimetern bis hin zu einer Entfernung von drei Metern. Deshalb kann die Hallenscannung im Rahmen des Lagerumschlags jetzt vollständig durch die Staplerfahrer erfolgen. Diese Aufgabe musste bislang von den „nicht motorisierten“ Kollegen unterstützt werden. In jedem Fall erspart man sich bei jedem Scan zusätzliche Wege sowie anstrengendes Strecken oder Bücken, um weiter unten oder höher gelegene Artikel beziehungsweise Barcodes zu erfassen.

Dank der innovativen Scan-Engine eignen sich die CT60 XP im Smartphone-Format nicht nur für den Lagerumschlag, sondern auch für die Fahrer auf der letzten Meile. „Dadurch konnten wir erstmals für alle Bereiche ein einheitliches Gerät beschaffen, was die Verwaltung und Wartung auch in punkto Zubehör wesentlich vereinfacht“, betont Stellmacher, der im Zuge der Neuanschaffung auch die auf den Geräten installierte Telematik-Software ausgetauscht hat.

Parallelbetrieb möglich

Hintergrund dieser Maßnahme ist der Wechsel des Betriebssystems: Während die ebenfalls von Honeywell stammenden Vorgänger-Geräte noch mit Windows Mobile gesteuert wurden, arbeitet das CT60 XP mit Android. Honeywell garantiert Updates bis mindestens Android 12, was für eine langfristige Investitionssicherheit sorgt. Für das Google-System hat TIS die Lösung TISLOG Mobile Enterprise entwickelt, mit der die frühere Version PSV3 abgelöst wurde. Im Rahmen der viermonatigen Umstellungsphase konnte Emons beide Software-Generationen im Parallelbetrieb laufen lassen.

Dabei half auch die bei Emons neu eingeführte Software TISLOG MDM für das „Mobile Device Management“. Sie ermöglicht das effiziente und zentralisierte Verwalten aller eingesetzten mobilen Telematikgeräte und ist ein integrierter Bestandteil der TISLOG Softwarefamilie. Die intuitiv bedienbare Lösung dient zum Beispiel dem schnellen und zentral gesteuerten Übertragen von Software-Updates sowie der Datensicherung und Inventarisierung sämtlicher mobiler Geräte. Weitere Funktionen sind das Anmelden und Einrichten von neuen Devices oder das Abmelden von Geräten und dem damit verbundenen Löschen von Unternehmensdaten.

Fahrer passen Touren an

Eine weitere Software-Neuheit betrifft das jetzt mögliche Ermitteln der ETA-Zeiten (Estimated Time of Arrival), die im Stückgutgeschäft eine wachsende Rolle spielen. Das Berechnen der ETA-Zeiten setzt aber voraus, dass „die Touren genauso gefahren werden, wie sie in der Disposition gespeichert sind“, erklärt Lagerleiter Jürgen Gräf. In der täglichen Praxis komme es jedoch immer wieder vor, dass Fahrer die Reihenfolge der Tour aufgrund ihrer besseren Kenntnisse der örtlichen Gegebenheiten anpassen. „Mit der TISLOG-App können Fahrer diese Änderungen mit wenigen Handgriffen im Telematiksystem abbilden und speichern“, so Gräf. Auf Basis der aktuellen Tourdaten errechnet TISLOG realistische ETA-Zeiten, die per Schnittstelle direkt an das bei Emons eingesetzte Transportmanagementsystem Euro-Mistral gesendet werden.

Fazit

Mit dem Erneuern der Telematik-Software und der mobilen Computer für das Lager- und Fahrpersonal hat die Emons Spedition die Produktivität und Qualität im Stückgutverkehr erneut verbessert. Dafür sprechen die zeit- und kräftesparenden Scanvorgänge, die vereinheitlichte Geräteauswahl sowie die realitätsnahen ETA-Zeiten.

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