KPI-Dashboard im SAP EWM

Die Lagerhaltung von Produkten ist für Unternehmen - wenn auch zumeist ohne Wertschöpfung - ein zentraler Aspekt für langfristigen Erfolg. Entscheidend für die eigene Wirtschaftlichkeit und die Zufriedenheit der Kunden ist hierbei, Produktanforderungen möglichst schnell, effizient und fehlerfrei bedienen zu können.

 Durch das KPI-Dashboard von Abat werden Fehler und Abweichungen im Lager sofort erkannt.
Durch das KPI-Dashboard von Abat werden Fehler und Abweichungen im Lager sofort erkannt.Bild: Abat AG

In der täglichen Lagerarbeit ist neben der stetigen Prozessoptimierung vor allem die Identifikation von negativen Abweichungen und eine kurzfristige Reaktion hierauf wichtig. Wie auch in einem Artikel des Lehrstuhls für Fördertechnik, Materialfluss und Logistik der TU München beschrieben, steigt der negative Einfluss durch aufgetretene Fehler in Logistikprozessen enorm, je später sie im Gesamtprozess erkannt und behoben werden. Gleichfalls ist eine Kernaussage der „Rule of ten“, dass sich, von Stufe zu Stufe der Wertschöpfung, die durch nicht behobene Fehler verursachten Kosten jeweils um den Faktor 10 erhöhen.

Ein standardisiertes und automatisches Tracking der zentralen Prozesse kann Sie deshalb in einer erfolgreichen Arbeit unterstützen.

Wie lassen sich Fehler und Abweichungen in Logistikprozessen zeitnah erkennen?

Gelebte Praxis in den meisten Unternehmen ist die Definition und Dokumentation von Kennzahlen, sogenannter Key Performance Indicators (KPIs), für alle wesentlichen Aspekte der eigenen Arbeit. Diese Kennzahlen werden auch im Bereich der Lagerlogistik genutzt, um alle wesentlichen Prozesse vom Wareneingang über interne Lagerbewegungen bis hin zum Warenausgang objektiv betrachten zu können. Neben quantitativen Bewertungen zu vereinnahmten, bewegten und versendeten Mengen, können so zum Beispiel auch qualitative Aussagen, durch die standardisierte Dokumentation von auftretenden Fehlern, getroffen werden.

Durch ungewünschte Abweichungen von KPIs können Fehler im Prozess erkannt und der Einfluss auf das operative Geschäft begrenzt werden. Wiederkehrende Fehler bieten darüber hinaus die Möglichkeit, fehleranfällige Prozesse zu identifizieren und sie zu optimieren. Je schneller die Reaktion auf Abweichungen erfolgt, desto geringer sind die verursachten negativen Einflüsse auf das Tagesgeschäft. Dieser Logik folgend sind für die effiziente Steuerung des Lagerbetriebs eine Echtzeiterfassung und Darstellung von KPIs wünschenswert.

Welche Informationen werden benötigt?

Ein Lager ist häufig Teil einer komplexen Supply Chain, in der lokale Abweichungen in sehr kurzen Zeiträumen unternehmensweite – teilweise internationale – Einflüsse haben können. In diesem Spagat aus Mikro (Detailsicht eines Lagers) und Makro (unternehmensweiter Überblick) bewegt sich die Anforderung an KPIs und deren Darstellung.

Gleichzeitig ist es mit Blick auf unternehmensweite Standards und die Möglichkeit des objektiven Benchmarkings essenziell, die jeweils interessanten KPIs für unterschiedliche Zielgruppen innerhalb eines Unternehmens transparent und strukturiert darzustellen.

Welche Möglichkeit bietet sich in Verbindung mit SAP EWM?

Das Lagerverwaltungssystem „Extended Warehouse Management“ (EWM) von SAP wird weltweit von einer Vielzahl mittelständischer und großer Unternehmen eingesetzt, um die definierten Logistikprozesse innerhalb des Lagers möglichst optimal umzusetzen sowie mit anderen Unternehmensprozessen zu verzahnen.

Um EWM weiterhin als „State of the Art“-Lagerverwaltungssystem zur Verfügung zu stellen, beschäftigt sich SAP laufend mit der Weiterentwicklung des Produkts. Dazu gehört auch der „Schritt in die Cloud“ und die damit einhergehende Flexibilisierung der Datenverfügbarkeit. SAP bietet hierfür mit dem Produkt SAPUI5 eine optimale und flexibel einsetzbare Lösung, durch die Transaktionen und Anwendungen webbasiert und mitarbeiterindividuell verfügbar gemacht werden.

SAPUI5 beruht in seiner Struktur auf dem Designkonzept „Fiori“, das über verschiedene Unternehmensanwendungen hinweg eine einheitliche und möglichst intuitive Nutzung durch den Anwender sicherstellen soll.

In Fiori werden die unterschiedlichen Applikationen in einer graphischen Oberfläche als Kacheln dargestellt. Der Zugang zu den Applikationen erfolgt über das Fiori Launchpad, eine von der SAP bereitgestellte, hochflexible Plattform. Rollenspezifisch können die einzelnen Kacheln mit verschiedenen Transaktionen belegt werden, sodass eine individuelle Darstellung möglich ist – je nach Bedarf der einzelnen Mitarbeiter.

Innerhalb von SAPUI5 ist es möglich, eine bereits in der Vergangenheit genutzte SAP-Transaktion zu migrieren und aufrufbar zu machen. Speziell für die graphische Oberfläche entworfene Eingabemasken helfen Ihnen dabei, durch intelligente Zusammenfassung von Prozessschritten die Optimierung bisheriger Arbeitsabläufe zu ermöglichen. Außerdem erweitert die SAP das Portfolio an standardisierten Kacheln schrittweise und erhöht somit laufend den Kundennutzen.

KPI Dashboard in SAPUI5

Mit SAPUI5 ist es möglich, neben den bereits durch SAP bereitgestellten Transaktionen in Fiori, kundenindividuelle Anforderungen umzusetzen und webbasierte Applikationen (Web Apps) zu realisieren. Von Abat wurde ein flexibel einsetzbares und intuitiv nutzbares KPI Dashboard entwickelt, das in Verbindung mit SAP EWM genutzt werden kann. Bereits jetzt befindet sich das Tool bei einem unserer langjährigen Kunden im produktiven Einsatz und konnte die gestellten Erwartungen vollständig erfüllen.

Das Dashboard orientiert sich in seiner Struktur am von SAP eingeführten Designkonzept für Applikationen und kann somit homogen in die bereits genutzte SAPUI5-Infrastruktur eingebunden werden. Möglich ist auch die Implementierung eines alleinstehenden Dashboards, ohne die weitere Nutzung des Fiori Launchpads im Unternehmen. Das Dashboard ist dadurch auch in einem separaten Projekt ohne direkten Einfluss auf andere systemgeführte Prozesse einführbar.

Flexible Gestaltung

Der Aufbau des Dashboards ist durch die SAPUI5-Designsprache und je nach verfügbaren Daten aus dem SAP-System sehr flexibel gestaltbar. Sowohl die Entscheidung darüber, welche KPIs im Dashboard verfügbar sein sollen, als auch die jeweilige Form der Darstellung können sich deshalb ganz nach den jeweiligen Kundenwünschen richten.

Entsprechend der individuellen Prozesse im Lager können die notwendigen und hilfreichen KPIs benannt oder aber, mit Abat gemeinsam, im Rahmen des Implementierungsprojekts entwickelt werden. Die Anzahl der abgebildeten KPIs kann somit variabel bestimmt werden.

Für die Darstellung der gewählten KPIs können neben einer Listenansicht auch verschiedene Diagrammtypen, Ampeln oder Tachometer genutzt werden, die eine schnelle Erfassung der wesentlichen Tendenzen ermöglichen. Nicht zuletzt ist in diesem Zusammenhang auch die Berücksichtigung der Corporate Identity möglich, sodass die Farbgebung und das Firmenlogo ein- gebunden werden können.

Daily Business

Durch eine aufgeräumte und visuell aufbereitete Darstellung der KPIs sind diese für den Mitarbeiter leicht und intuitiv zu verstehen. Das ermöglicht eine hohe Akzeptanz und Nutzbarkeit im täglichen Geschäft. Um diese auf Dauer zu erhalten, ist es wichtig, dass speziell die Sollwerte auf sich verändernde Faktoren angepasst und somit realistisch gehalten werden können. Über ein separates Menü bietet das Dashboard die Möglichkeit, einige der Faktoren anzupassen, um stets aussagekräftige KPIs zu erhalten.

Funktionsweise des Dashboards

Das Dashboard bietet eine flexible Grundlage und kann auf die jeweiligen Anforderungen hin spezifiziert werden. Eine wesentliche Restriktion besteht hierbei lediglich in den verfügbaren Daten aus dem angebundenen SAP EWM-System. Alle für die KPI-Berechnung notwendigen Daten werden per Webservice aus dem als Backend angebundenen Lagerverwaltungssystem abgerufen und in der Dashboard-Applikation für die gewünschte Darstellung aufbereitet. Um eine hohe Performance des Dashboards sicherzustellen, erfolgt die Berechnung der KPIs hierbei direkt im Backend.

Neben der Eingliederung in das Fiori-Launchpad ist auch eine Transaktion im SAP-System oder eine eigenständige Desktop-App möglich. Als Transaktion wird die App als BSP (Business Server Page) Applikation ins SAP-System eingesetzt („deployed“) und kann so unkompliziert und wie gewohnt aufgerufen werden. Das Dashboard wird dann als Webseite im Browser geöffnet. Die Windows-Desktop-App wird als ein Programm auf dem Rechner bzw. für den Endanwender installiert und über eine Verknüpfung per Doppelklick geöffnet. Dabei wird ein Framework zur Übersetzung genutzt.

Flexible Einsatzmöglichkeiten auf PC, Tablet oder Smartphone

Aufgrund der Entwicklung im Responsive Design passt sich die Darstellung an den genutzten Bildschirm an. So kann das Dashboard zum Beispiel auf einem großen Bildschirm im Lager angezeigt und gleichzeitig durch Teamleiter und das Management über Tablets und Smartphones aufgerufen werden. Auch die Nutzung auf Scannern und Terminals ist je nach Einsatzzweck denkbar.

Ebenfalls ist eine Management-Sicht über unterschiedliche Geschäftsbereiche oder mehrere Lagerstandorte (wenn nötig mittels Remotezugriff über einen eingesetzten VPN-Zugang) hinweg unkompliziert und in Echtzeit möglich. Das erlaubt ein objektives, standortübergreifendes Benchmarking.

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