Schwergewichte unter Lithium-Ionen Staplern

Nicht erst seit der Corona-Pandemie steht die Logistikbranche vor vielfältigen Herausforderungen. Der Mangel an Flächen und Personal verschärft schon lange bei steigendem Kostendruck den Wettbewerb. Wie Fortschritte in Sachen Lithium-Ionen-Technologie für Flurförderzeuge 3PLs und Logistikunternehmen in dieser Situation helfen können, zeigt Hyster mit Elektrostaplern, auch für schwere Anwendungen.
 Mit seiner kompakten Bauweise meistert der Hyster J2.5-3.0XNL-Gabelstapler die immer schmaler werdenden Gängen der Lagerhaltung - die gute Manövrierfähigkeit unterstützt die hohe Leistung.
Mit seiner kompakten Bauweise meistert der Hyster J2.5-3.0XNL-Gabelstapler die immer schmaler werdenden Gängen der Lagerhaltung – die gute Manövrierfähigkeit unterstützt die hohe Leistung.Bild: Hyster-Yale Deutschland GmbH

„Elektrostapler hatten bisher den Ruf, nicht so robust zu sein, wie ihre Pendants mit Verbrennungsmotor“, weiß Kate Pointeau, Industry Manager bei Hyster. „Unsere Gabelstapler mit integriertem Lithium-Ionen-Antrieb widersprechen diesem weitverbreiteten Vorurteil in vielen Anwendungen.“ Was Ihrer Erfahrung nach besonders zählt, ist die Rund-um-die-Uhr Verfügbarkeit der Stapler bei maximalen Betriebszeiten, gerade in Logistikbetrieben mit hochintensivem Mehrschichtbetrieb, ein Muss. Neben der platzraubenden Ladeinfrastruktur war deshalb bei Elektrostaplern mit Bleisäure-Batterien vor allem die lange Ladezeit ein häufiger Einwand. Beides spielt bei integrierten Lithium-Ionen-Batterien keine Rolle mehr.

Schnelles Laden steigert dieProduktivität

In ein bis zwei Stunden geladen, maximieren die Lithium-Ionen-Gabelstapler der Serie J2.5-3.0XNL im Bereich bis 3t Traglast, die Betriebszeit. Sie können außerdem in den Pausen kurz zwischenladen, ohne die Lebensdauer der Batterie zu beeinträchtigen – das kann die Produktivität zusätzlich steigern. Dadurch erweisen sich die Lithium-Ionen-Stapler gerade bei hoher Betriebsstundenanzahl und auf lange Sicht trotz höherer Anfangsinvestitionen gegenüber anderen Stromversorgungsoptionen als die wirtschaftlichere Wahl. Vor allem in zunehmend wettbewerbsorientierteren Branchen wie der Logistik kann dieses Kostenmanagement wichtiger sein als je zuvor“, kommentiert Pointeau. „Die richtige Wahl der Flurförderzeuge kann für niedrige Kosten im Logistikbetrieb entscheidend sein.“

Absolut wartungsfrei

Im Gegensatz zu Bleisäure-Batterien entfällt bei Lithium-Ionen-Batterien der Wartungsaufwand. Sie sind komplett wartungsfrei, da sie weder bewässert noch ausgeglichen werden müssen. Das zahlt sich im täglichen Betrieb aus. Ein Elektrostapler mit Bleisäure-Batterie müsste im Einschichtbetrieb an sieben Tagen in der Woche alle sechs Zyklen 16 Stunden lang ausgeglichen werden. Im Mehrschichtbetrieb vervielfacht sich dieser Wartungsaufwand. Das wirkt sich auf die verfügbare Betriebszeit des Staplers und damit auf die Produktivität aus, was wiederum die Kosten in die Höhe treibt.

Platz ist keine Frage

Im Gebäude beansprucht die Ladestrategie der Lithium-Ionen-Technologie keine Fläche für Batteriespeicher oder Laderäume. Bei steigenden Immobilienpreisen bleibt dadurch mehr Platz für rentable Aufgaben. Mit der kompakten Bauweise begegnet der Hyster J2.5-3.0XNL-Gabelstapler auch immer schmal werdenden Gängen der Lagerhaltung. Seine gute Manövrierfähigkeit unterstützt hohe Leistung. Einfache Bedienelemente minimieren über präzises Ein- und Auslagern Schäden an der Ware. In der Fahrerkabine schafft die integrierte Lithium-Ionen-Batterie mehr Platz und maximalen Komfort für den Fahrer. Das kompakte Design der Staplerserie J2.5-3.0XNL vereinfacht mit abgesenkten Sitzen und Bodenplatten das Ein- und Aussteigen. Das hilft Staplerfahrern in immer schnelleren Arbeitsabläufen Schritt zu halten.

So ermöglichen die Stapler mit Lithium-Ionen-Technologie hohe Produktivität, die in vielen Logistikanwendungen immer wichtiger wird und sind im Innen- und Außenbereich eine umweltfreundliche Alternative.

Nachhaltige Entscheidung

Es ist eine wichtige unternehmerische Entscheidung, den Betrieb auf Elektrostapler mit Lithium-Ionen-Antrieb umzustellen. Eine neue Ladestrategie kann Änderungen der Infrastruktur nach sich ziehen. Bei hohem Arbeitsaufkommen zahlen emissionsfreie Stapler mit höherer Produktivität und niedrigeren Kosten auf die Nachhaltigkeitsziele ein. Nicht nur bei vorausschauend agierenden Unternehmen wird das Thema Umwelt wichtiger. In Logistikbetrieben spiegelt sich dieser Trend in den Erwartungen der Kunden. Millennials und „bewusste Verbraucher“ treffen zunehmend ethische Kaufentscheidungen und reagieren positiver auf Unternehmen mit guter Umweltbilanz. Dies gilt für die Logistik und für die Marken, die sie einkaufen. Schlagen sich Gabelstapler mit Emissionen in der CO2-Bilanz nieder, führt das bei einigen Betrieben zur Umstellung auf Elektrostapler.

Auch für schwere Ware

Nicht nur bei Lager- und Gegengewichtsstaplern mit geringerer Kapazität ist die Lithium-Ionen-Technologie eine leistungsstarke Alternative. Auch beim Transport schwerer Lasten bietet Hyster mit Fortschritten in Technologie und Konstruktion Vorteile. Lithium-Ionen-Stapler sind eine praktikable Lösung für schwere Logistikaufgaben wie zum Beispiel der Umschlag von Baumaterialien, Papier, Holz oder Metallen. Für leistungsstarkes Aufladen und intensive Arbeiten verwendet Hyster bei der Staplerserie J7.0-9.0XNL bis zu 9t die 350V-Technologie. Ihr Hochspannungssystem lädt mit bis zu 50kW. Das beschleunigt den Prozess ohne Überhitzung bei intensiven Arbeitszyklen, wie sie in der Logistik häufig vorkommen. Für noch schwerere Lasten bietet Hyster mit den Modellen der Serie J10-18XD bis zu 18t volle Leistung und Beschleunigung. Die Kraft der Lithium-Ionen-Batteriepakete sind vergleichbar mit einem Dieselstapler, jedoch ohne Emissionen und ohne Kompromisse bei Leistung und Effizienz. Das ist ein echter Durchbruch für umweltfreundliche Produktion und Logistik in der Schwerindustrie.

Auf die Anwendung kommt es an

„Nicht jede Lösung ist für jede Anwendung richtig“, weiß Pointeau aus Erfahrung. „Eine vorschnelle Entscheidung nur weil die Lösung grüner ist, zahlt sich manchmal nicht aus.“ Sie fordert Unternehmen vor dem Umstieg vom Verbrenner auf elektrische Antriebe auf zu prüfen, was für sie besser geeignet ist. Nur in der passenden Anwendung gleichen Produktivitätsgewinne und lange Lebensdauer die höheren Anschaffungskosten für Elektrostapler mit Lithium-Ionen-Antrieb aus.

Zwei Fragen an Kate Pointeau, Industry Group Manager bei Hyster

dhf: Für welche Einsatzgebiete sind Hyster Gabelstapler mit Lithium-Ionen-Batterien besonders geeignet?

Kate Pointeau: Die Stapler kommen vor allem bei Kunden mit Zwei- oder Dreischichtbetrieb gut an, wo Flurförderzeuge im Dauereinsatz sind. Bei geringen Betriebsstunden und weniger intensiven Einsätzen fällt der wirtschaftliche Nutzen kleiner aus. Bei einer hohen Anzahl von Betriebsstunden empfinden Kunden mit kleinen Flotten manchmal das Aufladen per Gelegenheit als störend. Kunden mit sehr großen Flotten haben möglicherweise Schwierigkeiten den Spitzenstrombedarf für das Aufladen abzudecken.

dhf: Bietet Hyster auch Gabelstapler mit Brennstoffzelle als Antriebtechnik an?

Pointeau: Für EMEA sind Gabelstapler mit Brennstoffzellenantrieb in der Entwicklung. In den USA hat Hyster die Technologie bei einigen Kunden in der Automobilindustrie, im Einzelhandel, bei Haushaltsgeräteherstellern und verschiedenen anderen Branchen eingeführt. Im Bereich der Großstapler hat Hyster im Rahmen des europäischen Programms Horizon 2020 und des Projekts H2Ports 2019 mit der Entwicklung eines emissionsfreien Reachstackers begonnen. Projektpartner und Demonstrationsstandort war der Hafen von Valencia, das MSC-Terminal mit über 260.000m² Stapelfläche für Container.

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Ferag AG
Bild: Ferag AG
Unified-Control-System 
für das Lager der Zukunft

Unified-Control-System für das Lager der Zukunft

Lagerverwaltungssoftware revolutioniert die Art und Weise, wie Unternehmen ihre Lagerbestände organisieren, verfolgen und optimieren, indem sie effiziente Prozesse, Echtzeit-Daten und automatisierte Funktionen bereitstellt. Letztendlich ermöglicht eine effektive Lagerverwaltungssoftware Unternehmen, flexibler zu sein, sich schneller an sich ändernde Marktbedingungen anzupassen und somit rentabel und wettbewerbsfähig zu bleiben und nachhaltig zu wachsen. Trotz Vorteilen, die auf der Hand liegen, sind die mit der Implementierung verbundenen Kosten und Prozessumstellungen nicht selten eine Hemmschwelle, die Unternehmen überwinden müssen. Ferag.doWarehouse ist eine innovative Software, welche die Standards für die Lagerverwaltung neu definiert. Sie bietet eine ebenso unkomplizierte wie maßgeschneiderte Lösung für Unternehmen jeder Größe und Komplexität.

Bild: GIS AG
Bild: GIS AG
Rigging-System 
für Multifunktionsarena

Rigging-System für Multifunktionsarena

Im Oktober 2022 konnten die ZSC Lions ihr neues Heimstadion einweihen. Die Swiss Life Arena ist nicht nur eines der größten Eishockeystadien der Schweiz, sondern vor allem auch eine Multifunktionsarena mit modernster Infrastruktur für die unterschiedlichsten Events und Anlässe. Zur Ausstattung gehört ein Rigging-System an der Hallendecke, das in Zusammenarbeit mit den Firmen B+T Bild+Ton und GIS realisiert wurde. Es besteht aus sechs Traversen und insgesamt 30 Elektrokettenzügen, die bequem über einen Touch-Controller gesteuert werden können.

Bild: MHP Management- und IT-Beratung GmbH
Bild: MHP Management- und IT-Beratung GmbH
Sportwagenhersteller setzt 
auf zentrale Leitsteuerung

Sportwagenhersteller setzt auf zentrale Leitsteuerung

Porsche bindet in der Intralogistik Automated Guided Vehicles (AGVs) ein, die ab sofort über den MHP FleetExecuter gesteuert werden. Damit setzt der Autobauer erstmals in der Unternehmensgeschichte auf eine zentrale Flottenleitsteuerung. Die in die bestehende IT-Infrastruktur integrierte Cloud-Lösung ist in den Stammwerken in Zuffenhausen im Einsatz. Dort dient sie als funktionaler Core der Automatisierung des Logistikprozesses. In Kürze sollen weitere Roll-outs folgen, etwa beim Bau des Taycan. Geplant sind zahlreiche Projekte, bei denen insgesamt mehrere hundert Fahrzeuge in unterschiedlichen AGV-Flotten mit über 300 Funktionen im Einsatz sind. Die Tochtergesellschaft von Porsche ist dabei für Beratung, Implementierung, Produktentwicklung sowie Service und Support verantwortlich.

Bild: MiR Mobile Industrial Robots ApS
Bild: MiR Mobile Industrial Robots ApS
Kollaborative Sicherheit

Kollaborative Sicherheit

Die fortschreitende industrielle Automatisierung hat ein neues Stadium erreicht: Autonome mobile Roboter (AMR) sind mittlerweile aus Produktionshallen und Logistikzentren weltweit nicht mehr wegzudenken. Diese Technologie ermöglicht es Unternehmen, eine breite Palette von Aufgaben und Prozessen zu automatisieren, was zu einer signifikanten Steigerung der Produktivität und wirtschaftlichen Widerstandsfähigkeit führt. Doch gleichzeitig müssen wir uns den neuen Sicherheitsherausforderungen stellen, die mit der Integration dieser Systeme einhergehen. In diesem Zusammenhang stellt sich die zentrale Frage, wie AMR dazu beitragen können, die physischen Sicherheitsstandards in der Industrie zu erhöhen und gleichzeitig die Resilienz gegenüber Cyberangriffen zu stärken.